Es waren noch 30 Sekunden gegen die RheinStars Köln zu spielen, als Wölfe-Center Djordje Pantelic an der Dreier-Zone ausholte und unter dem aufbrausenden Jubel der 2300 Zuschauer in der Weißenfelser Stadthalle einen Wurfversuch des Kölner-Forwards Christopher Eversley mit einem harten Block aus dem Spielfeld beförderte. Zu diesem Zeitpunkt führte der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) am Samstagabend bereits mit 77:64 und der serbische Zuschauerliebling sorgte mit seinem Block dafür, dass auch die letzten Zweifel an einem Sieg genauso wie auch die Wurfchance des Gäste-Forwards beseitigt waren. Ganz so einfach wie es das deutliche 79:64-Ergebnis nach 40 Spielminuten vermuten ließ, war es für den MBC aber nicht. Das sah nach dem Spiel auch Wölfe Head Coach Igor Jovovic so, der erklärte, ein gegnerisches Team gesehen zu haben, dass seiner Mannschaft einige Probleme über das Spiel bereitet habe.
Die Domriesen, die in den bisherigen Saisonspielen erst einmal gewinnen konnten, zeigten von Beginn an, dass sie sich am 6. Spieltag einiges vorgenommen hatten. Während sie den MBC in der Defensive mit hoher Intensität attackierten, konnten sie mit zwei schnell Korberfolgen auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes früh die Führung übernehmen. Das ließen die Jungs von Wölfe-Trainer Jovovic aber nicht auf sich sitzen. Wollten die erste Würfe noch nicht fallen, setzte Andrew Warren dann nach sechs Spielminuten ein erstes Ausrufezeichen. Hellwach in der Defensive konnte er sich den Ball von Kölns Point Guard Tim van der Velde schnappen und erhöhte mit einem satten Dunking zum 14:11. Dank ihrer guten Trefferquoten sowohl aus der Halbdistanz (7/12) als auch von der Dreierlinie (2/4) konnte sich der MBC bis zum Ende des Viertels eine leichte 21:18-Führung erspielen. Im 2. Viertel sahen die Zuschauer in der Weißenfelser Stadthalle dann einen MBC, der das Tempo in der Offensive anzog. Vor allem Power Forward Tyson Hinz und Center DJ Bennett halfen mit viel Energie von der Bank kommend, die Spannung im Team und die Stimmung auf den Sitzplätzen weiter hoch zu halten. Bennett, der immer wieder klug von seinen Mitspielern unter dem Korb angespielt wurde, ließ es zweimal ordentlich im Gästekorb krachen. Mit einer 41:36-Führung ging es dann nach einer spannenden ersten Halbzeit in die Pause.
Auch in der zweiten Spielhälfte zeigte sich ein ähnliches Bild. Köln versuchte mit dem MBC Schritt zu halten, der die Mannschaft von Trainer Arne Woltmann aber stets auf Abstand halten konnte. Zu selten gelang es den Gästen an diesem Abend ihren Größenvorteil unter dem Korb wirklich auszuspielen. Mit einer starken Phase am Ende des dritten Spielabschnitts pendelte sich der Wölfe-Vorsprung dann auf sieben Punkte ein.
Im letzten Schlussabschnitt mussten die Kölner dann aber dem hohen Tempo der ersten Viertel Tribut zollen. Wölfe-Forward Sergio Kerusch, der in dieser Saison bereits zum 5. Mal zum Top-Scorer für die Saalestädter wurde, erhöhte nach 32 Spielminuten die MBC-Führung mit einem Dreier und einem Dunk auf zehn Punkte zum 61:51. Dass es dann bis zum Schluss nicht mehr eng wurde für die Hausherren lag vor allem an der hohen Intensität in der Defensive, die die Wölfe – angetrieben von ihrem Trainer – nun auf die Gäste ausübten. Auch wenn dieser das Resultat nach dem Spiel als zu hoch ansah, so „war der Erfolg letztlich verdient, denn wir kontrollierten das gesamte Spiel“. Die Gäste hatten dem defensiven wie auch offensiven Drang in den Schlussminuten nichts mehr entgegen zu setzen und so konnte der Mitteldeutsche Basketball Club vor einer tollen Kulisse mit 79:64 den dritten Heimerfolg der Saison feiern. „Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung von den Rängen heute Abend. Die Fans waren toll, haben uns in den kritischen Momenten unterstützt und uns die Energie für den Sieg heute gegeben“, freute sich MBC-Trainer Jovovic nach dem Spiel über die Stimmung im Wolfsbau.
Die MBC-Statistik:
Kerusch (17 Pts, 6 Rebounds), Warren (14 Pts, 6 Rebounds), Bennett (11 Pts), Johnson (9 Pts, 5 Rebounds), Hatten (8Pts, 5 Assists, 4 Rebounds), Pantelic (8 Pts, 4 Rebounds), Zazai (6 Pts, 9 Assists), Hinz (4 Pts), Turudic (2 Pts, 4 Rebounds), Fülle, Hermann