Auch wenn es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, überzeugten die Wölfe am Samstagabend in der Artland Arena dennoch. Der MBC konnte kurz vor Schluss sogar die Führung erringen, in der heißen Phase des Spiels bewiesen die Gastgeber allerdings die stärkeren Nerven und holten sich den Sieg. Dabei mussten die Wölfe auf ihren etatmäßigen Center Vassil Evtimov und Aufbauspieler Radenko Pilcevic verzichten und mit einer sehr kleinen Rotation spielen.
Das Spiel eröffnete Guido Grünheid mit einem erfolgreichen Korbleger, doch die Gastgeber in Person von Adam Hess antworteten mit einem Dreier. Zunächst wechselten die Führungen bei fast jedem Angriff, Mike Jordan versenkte einen Distanzwurf zum 7:5, bevor Adam Hess Dreier Nummer zwei durch die Reuse jagte. Danach konnten sich die Dragons etwas absetzen, doch einen großen Vorsprung ließen die Wölfe nicht zu. Ronald Ross brachte sein Team in der siebenten Spielminute aus der Nahdistanz wieder auf Augenhöhe und Wayne Bernard holte wenige Sekunden später die Führung zurück. Auch wenn diese nicht lange währte, die Partie blieb spannend. Mit 23:27 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Ein erfolgreicher Dreier von Tyrese Rice ließ das Polster der Hausherren auf sieben Punkte wachsen, aber der MBC blieb bissig. Durch wichtige Punkte von Ronald Ross und Davon Roberts stand es zwei Minuten später wieder 29:30, das Spiel war absolut spannend. Wenn sich die Artländer etwas absetzten, zeigte das Harmsen-Team großen Siegeswillen und Kampfesmoral und schloss zügig wieder auf. Mit 40:45 ging es in die Halbzeitpause.
Zurück aus der Kabine legten die Wölfe durch einen starken Wayne Bernard und einen treffsicheren Guido Grünheid einen 7:0-Lauf hin und brachten sich so mit 47:45 in Front. Erneut kamen die Gastgeber wieder zurück, nach einer Auszeit legte dann der Co-Kapitän Sascha Leutloff sechs Punkte in Folge auf, darunter auch ein Dreier. Zwei Minuten später musste der MBC die Führung wieder abgeben und die Dragons zogen etwas davon. Mit einem Stand von 59:66 ging es in den entscheidenden Spielabschnitt. Nach einem Korbleger von Boumtje Boumtje mussten die Gäste einen Neun-Punkte-Rückstand bekämpfen und sie ließen die Köpfe absolut nicht hängen. Zur Mitte des Viertels hatte Ronald Ross sein Team mit zwei Korblegern zum 69:70 wieder auf Augenhöhe gebracht. Mit einem Distanztreffer holte sich Guido Grünheid die Führung zurück, es folgten nervenzerreißende und spannende Minuten. Doch die Hausherren waren eine Nasenlänge vorn und verteidigten dieses kleine Polster auch. Die letzten Punkte der Mitteldeutschen markierten Wayne Bernard per Dreier zum 81:82, die Dragons machten noch drei Zähler und gewannen die Partie schließlich mit 85:81.
In den Reihen der Wölfe punkteten mit Ronald Ross (23 Pkt.), Wayne Bernard (18), Guido Grünheid (16) und Sascha Leutloff (14) insgesamt vier Spieler zweistellig. Björn Harmsen resümiert das Spiel wie folgt: „Wir haben heute ein ansehnliches Basketballspiel mit vielen Punkten gesehen, was für die Zuschauer ja immer schöner ist. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dem, was meine Mannschaft heute gezeigt hat. Wir sind mit Selbstvertrauen aufgetreten und einige Spieler haben sich selber aus einem Loch, in dem sie sich befunden haben, herausgezogen. Ich bin froh, dass wir in dieser schwierigen Situation zusammengestanden sind. Das ist nicht einfach, wenn man da unten steht. Quakenbrück hat verdient gewonnen. Als wir in Führung gegangen sind, haben sie die schwierigen Würfe gemacht. Wir können auf diese Leistung aber aufbauen. Vor allem bin ich hoffnungsvoll, weil unsere verletzten Spieler jetzt zurückkommen, und wir im Training auch wieder zehn Leute haben, was in den vergangenen Wochen nicht der Fall war.“
Vor Weihnachten müssen die Wölfe noch einmal ran, denn am 23.12.2010 wartet noch das Gastspiel bei den WALTER Tigers Tübingen auf das Harmsen-Team.
MBC: Jordan (3), Leutloff (14), Ross (23), Grünheid (16), Bernard (18), Roberts (4), Radinovic (3), Evtimov, Münsinger, von Fintel.
Artland Dragons: Rice (26), Mangold (1), Strasser (6), Bailey (2), Fenn (13), Peavy (15), Hess (11), Boumtje Boumtje (11), Niebuhr, Hartenstein.