Crystal Bohemia Cup 2019 – Ein Reisebericht

Zweimal gewonnen, zweimal verloren – die Spieler der U-19-Mannschafft der Mitteldeutschen Basketball Academy, die sonst in der Nachwuchs Basketball Bundesliga antreten, waren zum Start ins neue Jahr nach Nymburk in Tschechien gefahren, um dort am Crystal Bohemia Cup teilzunehmen. Wie war es da für die Jungs? Center Sven Papenfuß hat das aus seiner Sicht aufgeschrieben:

Nach zwei Wochen Weihnachtspause war es wieder soweit: Am 2. Januar fand das erste gemeinsame Training im neuen Jahr statt. Dabei ging es darum, nach Tagen ohne Basketball in der Hand wieder ein Gefühl dafür zu entwickeln und einige Plays in Erinnerung zu rufen. Nach knapp zwei Stunden Training und einem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir dann weiter zum eigentlichen Ziel nach Nymburk.

Sven Papenfuß (mit Ball) in einem Spiele der NBBL in Aktion. Foto: Birger Zentner

Als wir ankamen, hatten wir direkt die Möglichkeit, unsere beiden Gruppengegner, die japanische Nationalmannschaft und den Gastgeber aus Nymburk, in Aktion zu sehen. In einem temporeichen Spiel setzte sich das Team aus Tschechien am Ende durch. Direkt im Anschluss erfolgte die Turniereröffnung, danach ging es weiter in die Unterkunft, die zirka zehn Autominuten von der Spielhalle entfernt war. Nach dem Abendessen nahmen einige Spieler noch ein paar Würfe in der anliegenden Spielhalle der ersten Mannschaft Nymburks, während andere Karten spielten oder einfach schliefen.

Am nächsten Tag gab es bereits um 7.30 Uhr Frühstück. Das frühe Aufstehen in den Ferien war zumindest für mich eine kleine Herausforderung. Nach dem Essen fuhren wir in die Halle, wo das erste Spiel des Turniers gegen die japanische Nationalmannschaft anstand. Nach einem guten Start und einer frühen Auszeit des gegnerischen Trainers gelang es uns einfach nicht mehr, an die starken ersten Minuten anzuknüpfen. Das Spiel wendete sich und am Ende unterlagen wir verdient den gedankenschnelleren Japanern. Da war für uns klar, es musste eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Spiel des Tages her, um die Chance aufs Halbfinale zu erhalten.

Eine nach dem Mittagessen von unseren Trainern einberufene Teamsitzung sorgte zusätzlich für Motivation, wurde doch unsere pomadige und kopflose Spielweise in großen Teilen des Spiels kritisiert sowie für einige Spieler wegen Unpünktlichkeit ein Morgenlauf verhängt. Also blieb uns nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben und die Kritikpunkte zu verbessern. Ich bin der Meinung, dass uns das ganz gut gelungen ist, weswegen wir auch den Gastgeber in einem engen Spiel mit drei Punkten Differenz bezwingen konnten. Aufgrund des Dreiervergleiches belegten wir trotzdem leider nur Platz drei in der Gruppe, was ein Hin- und Rückspiel gegen die slowakische Nationalmannschaft um Platz fünf bedeutete.

Am nächsten Morgen konnten wir alle etwas länger schlafen, stand doch erst 11.30 Uhr das Spiel auf dem Plan. Nach einer hervorragenden Kabinenansprache der Trainer gingen wir unglaublich motiviert in das Spiel und gerade Paul Schlaug war in den ersten Minuten nicht zu stoppen. Am Ende des ersten Viertel stand ein 20:7 auf der Anzeigetafel. Einen Vorsprung nahmen wir auch mit in die Pause. Doch in der zweiten Halbzeit spielten wir nicht mehr so gut als Team zusammen und ließen den Gegner die Initiative übernehmen. Daraus resultierte am Ende eine 63:71-Niederlage. Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, bei Tischtennis und Darts die Köpfe frei zu bekommen. Abends sahen wir den deutlichen Sieg des tschechischen Serienmeisters Nymburk in der ersten tschechischen Liga. In der Halbzeitpause vertrat Eric Bauroth unser Team sehr würdig beim Dreierwettbewerb. Nach dem Spiel hatten alle viel Spaß beim gemeinsamen Ratespiel „Wer bin ich?“.

So ging es am Samstagvormittag gut gelaunt und positiv gestimmt ins Rückspiel gegen die Slowakei. Ein letztes Mal in diesem Turnier wurde die Nationalhymne mitgesungen und dann galt es. Tatsächlich gelang es uns, das Spiel mit zwölf Punkten zu gewinnen. Somit standen am Ende der fünfte Platz und die Erkenntnis, dass man immer konzentriert spielen und auf die Details achten muss. Wenn man es nicht macht, verliert man auf diesem Niveau eben die Spiele.