Am Ende schwinden die Kräfte

Die Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt in der Beko Basketball Bundesliga fällt am 34. und letzten Spieltag der Saison am Sonntag (17 Uhr) in einem Fernduell zwischen dem Mitteldeutschen BC und der BG Göttingen. Die Wölfe müssen ihr Heimspiel gegen medi bayreuth gewinnen und auf einen Würzburger Sieg in Göttingen hoffen, um auch in der Saison 2016/17 im Oberhaus anzutreten. Das ist die Konsequenz aus der 96:103 (52:53)-Niederlage am Freitagabend bei ratiopharm ulm.

Dem Minikader von Trainer Predrag Krunic (erneut ohne den am Knie verletzten Chris Otule) schwanden dabei in der Schlussphase die Kräfte. Fünf Minuten vor Spielende lag sein Team mit 91:82 in Führung. Dann lief aber nicht mehr viel zusammen, während die Hausherren zu einem fulminanten Schlussspurt ansetzten. Bester Korbschütze war Marcus Hatten mit 27 Punkten, Frantz Massenat schrammte mit neun Zählern und elf Assists nur knapp an einem Double Double vorbei. Auch insgesamt 15 Dreier, davon allein sechs durch Marcus Hatten, reichten nicht zum Überraschungscoup. Bei Ulm erzielten Raymar Morgan und DaSean Butler (je 24) die fleißigsten Punktesammler.

„Schade. Wir waren in diesem Spiel und hatten eine gute Chance zu gewinnen. Ulm hat ein gutes Spiel gemacht. Meine Jungs haben eine tolle kämpferische Leistung gezeigt“, sagte Predrag Krunic nach der Partie. „Jetzt müssen wir am Sonntag zuhause gewinnen. Die Chancen, dass Chris Otule dann spielt, sind gering.“

Die Wölfe erwischten den besseren Start ins Spiel und lagen nach drei Minuten mit 13:6 in Führung. Danach suchten die Ulmer zusehends den Abschluss unter dem Korb, wo die Wölfe Center Chris Otule schmerzlich vermissten. Das erste Viertel endete mit 25:25 unentschieden. Einem Buzzer Beater von Marcus Hatten aus rund acht Metern wurde die Anerkennung verweigert, weil der Ball um Sekundenbruchteile zu spät die Wurfhand verlassen hatte.

Im zweiten Abschnitt spielten sich die Hausherren einen 45:37-Vorsprung (17. Minute) heraus, die Partie schien den von den meisten der 6200 Zuschauer (die ratiopharm arena meldete zum 90. Mal in Folge ausverkauft) erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch die Wölfe setzten zu einem bemerkenswerten Kraftakt an. Bis zur Pause konnten sie auf 52:53 verkürzen, in der 25. Minute glichen sie zum 62:62, drei Minuten später übernahmen sie durch einen Dreier von Marcus Hatten zum 70:67 erstmals seit der Anfangsphase wieder die Führung.

Ihren Vorsprung bauten sie vor allem durch weitere Dreier bis auf 91:82 aus. Aber dann fehlten die Kräfte, um sich dem Ulmer Schlussspurt entgegenstemmen zu können. Marcus Hatten stand die kompletten 40 Spielminuten auf dem Feld, Frantz Massenat hatte nur 42 Sekunden Pause, TaShawn Thomas und James Southerland spielten rund 35 Minuten.

MBC: Hatten (27 Punkte, 6 Dreier, 6 Rebounds, 8 Assists), Thomas (22 Punkte, 6 Rebounds), Southerland (14 Punkte, 4 Dreier), Darby (11), Johnson (10), Massenat (9 Punkte, 11 Assists), Haukohl (3), Maier (0), Zinn, Touray.