Die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden als Titelverteidiger im BBL-Pokal ist im Lager des SYNTAINICS MBC längst verdaut. Im ENBL-Spiel am Mittwochabend beim norwegischen Meister Fyllingen Lions zeigten die Wölfe mit dem 107:64-Kantersieg eine eindrucksvolle Reaktion, die sie optimistisch in die bevorstehenden Aufgaben gehen lässt. Die nächste folgt an diesem Sonntag (15 Uhr) bei den SKYLINERS in Frankfurt, wo sie die Tabellenführung in der easyCredit BBL verteidigen wollen.
Seit fast drei Wochen stehen die Mannen von Headcoach Marco Ramondino an der Ligaspitze, in den ersten vier Spielen feierten sie ebenso viele Siege. Die Gastgeber aus der Mainmetropole sind Achter mit 2:2 Siegen. In jüngster Vergangenheit erwies sich die Süwag Energie ARENA (vormals Ballsporthalle) in Frankfurt-Unterliederbach als gutes Pflaster für die Wölfe: Von den fünf Gastspielen seit der Corona-Unterbrechung gewannen sie vier, eins davon im BBL-Pokal. Für Routinier Akeem Vargas kommt es zu einer Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte (2018 bis 2020). Dyn überträgt live.
„Für uns galt es, nach dem Skandinavien-Trip schnell zu regenerieren“, sagt Headcoach Marco Ramondino. „In Frankfurt wollen wir an die konzentrierte Vorstellung am Mittwoch anzuknüpfen. Wir müssen über eine konstante Defensive die Spielkontrolle übernahmen und behalten, denn die SYKLINERS haben viele gute Eins-gegen-eins-Spieler, die aus dem Dribbling kreieren können, insbesondere die Guards.“ Nachdem er im erwähnten ENBL-Spiel bei den Fyllingen Lions auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte, muss Marco Ramondino in Frankfurt wieder einen der sieben ausländischen Profis aus dem Aufgebot streichen.
Während die Wölfe erst am Donnerstagnachmittag vom Spiel aus Norwegen in heimische Gefilde zurückgekehrt sind, können sich die Gastgeber fast zwei Wochen lang gezielt auf die Partie am Sonntag vorbereiten. Im Achtelfinale um den BBL-Pokal am vergangenen Wochenende waren sie nach ihrem Erstrunden-Aus gegen Ludwigsburg nicht vertreten. In der easyCredit BBL gelangen ihnen deutliche Auswärtssiege in Oldenburg und in Braunschweig, in heimischer Halle hingegen gingen sie erneut gegen Ludwigsburg und zuletzt gegen Vechta leer aus.
Nach dem enttäuschenden 16. Platz in der Vorsaison haben Sportdirektor Sebastian Gleim und Headcoach Klaus Perwas den Kader „auf links gedreht“: Geblieben sind nur Garai Zeeb, Lorenz Brenneke, Jacob Knauf und der US-Amerikaner Marcus Domask. Letztgenannter fehlte in den bisherigen Spielen verletzungsbedingt, Brenneke zog sich am Dienstag im Training einen Mittelhandbruch zu und wird längere Zeit ausfallen. Namhafteste Neuverpflichtungen waren Till Pape (davor u.a. Göttingen, Bonn) und US-Guard William Christmas (davor u.a. Hamburg, Chemnitz). In den ersten Saisonspielen ragten hervor Jaedon Le Dee als bester Scorer (18,7 Punkte im Schnitt) und bester Rebounder (7,3), Isaiah Swope als bester Dreierschütze (3,0) und Logan Johnson als bester Vorlagengeber (4,8). Die genannten Spieler sind alle US-Amerikaner und neu in Frankfurt.
Der nach zwei Jahren in Österreich in die easyCredit BBL zurückgekehrte Ex-Wolf Radii Caisin (2021 bis 2023) kam bislang in etwa eine Viertelstunde pro Spiel zum Einsatz und dabei auf auf einen Schnitt von 4,0 Punkten und 3,0 Rebounds. In der Alpenrepublik hatte der 24-Jährige zuletzt eine vorzügliche Saison mit 17,6 Punkten und 7,6 Rebounds für die Raiffeisen Flyers Wels aufs Feld gelegt.



