Endgültig den Erfolgskurs eingeschlagen hat der SYNTAINICS MBC in der ENBL. Im ersten Europapokal-Auswärtsspiel seit mehr als 21 Jahren setze sich der aktuelle Bundesliga-Tabellenführer am Mittwochabend beim norwegischen Meister Fyllingen Lions ungefährdet mit 107:64 (56:33) durch. Im siebten Pflichtspiel dieser Saison war es der sechste Sieg.
Spencer Reaves avancierte vor 742 Zuschauern in der Haukelandshallen in der Hafenstadt Bergen mit 20 Punkten, 18 davon durch Dreier, zum besten Korbschützen des deutschen Pokalsiegers, Khyri Thomas und Marcus Foster erzielten je 19. Der neuverpflichtete finnische Spielmacher Perttu Blomgren kam bei seinem Debüt in knapp 17 Minuten Einsatzzeit auf 4 Punkte, 3 Rebounds und 2 Assists. Alle zwölf Spieler wurden eingesetzt und trugen sich in die Korbschützenliste ein. Hervorzuheben sind 15 Dreier und 26 Assists.
Nach dem 84:57-Auftaktsieg zuhause gegen TalTech/ALEXELA Tallinn aus Estland war es der zweite klare Sieg der Wölfe in der ENBL. In der Tabelle verbesserten sie sich auf den fünften Rang. Die davor platzierten Mannschaften haben allesamt bereits ein Spiel mehr absolviert, Spitzenreiter mit 6 Punkten ist Titelverteidiger CSO VOLUNTARI aus Rumänien *. Ihr nächstes Spiel in der ENBL absolvieren die Mannen von Headcoach Marco Ramondino am Mittwoch, 5. November, ab 19.30 Uhr zuhause gegen VALMIERA GLASS VIA aus Lettland, aktuell Tabellenzweiter der lettisch-estnischen Optibet Latvian–Estonian Basketball League. Tickets gibt es hier. Bereits an diesem Sonntag (15 Uhr) wollen sie bei den SKYLINERS in Frankfurt die Tabellenführung in der easyCredit BBL verteidigen. Dyn überträgt diese Partie live.
Die 15 mitgereisten Sponsoren und Fans sowie die Zuschauer des Livestreams bei Youtube rieben sich zu Beginn die Augen: Die Wölfe traten erstmals in ihren neuen, gelben ENBL-Auswärtstrikots an, Headcoach Marco Ramondino stand in einem burgundroten Anzug am Spielfeldrand. Die ersten fünf Minuten verliefen ausgeglichen, sechsmal wechselte die Führung. Die Gastgeber um Power Forward Joshua Keyes (18 Punkte, 8 Rebounds) und Spielmacher Lars Espe (9 Assists) lagen letztmals mit 11:10 vorn. Dann stellten die Wölfe mit einem 9:0-Lauf die Weichen auf Sieg, durch einen Dreier von John Bryant zum 25:14 führten sie erstmals zweistellig. Mit 27:16 endete der erste Abschnitt. Nach einem weiteren Dreier von Spencer Reaves zum 44:24 betrug der Vorsprung in der 16. Minute bereits 20 Zähler. Mit 56:33 ging es in die Pause.
Zweifel am Sieg gab es schon zu diesem Zeitpunkt keine mehr, zu überlegen waren die Wölfe in sämtlichen Bereichen: am Ende 54:41 Prozent Feldwurfquote, 15:4 Dreier, 36:30 Rebounds, 26:17 Assists, 16:3 Steals, 11:23 Ballverluste. Während Khyri Thomas der ersten Hälfte mit 13 seiner insgesamt 19 Punkte den Stempel aufdrückte, tat dies Marcus Foster mit 17 seiner 19 Punkte in der zweiten. Spencer Reaves traf weiter zuverlässig seine Dreier. Stephon Jelks machte in der 39. Minute die 100 voll, das Endergebnis markierte zugleich die höchste Differenz.
„Die Spieler sind mit der richtigen Einstellung in die Partie gegangen und haben diese über die kompletten 40 Minuten an den Tag gelegt“, war Headcoach Marco Ramondino hinterher zufrieden. „Das Spiel gab uns die Gelegenheit für eine große Rotation, wir konnten die Einsatzzeit an alle zwölf Spieler recht ausgeglichen verteilen, zwischen 10 und 23 Minuten. Jeder von ihnen hat heute seinen Teil zum Sieg beigetragen.“ 46 der 107 Punkte, umgerechnet also 43 Prozent, kamen von der Bank.
SYNTAINICS MBC: Reaves (20 Punkte, 6 Dreier), Thomas (19 Punkte, 3 Dreier, 3 Steals), Foster (19 Punkte, 3 Steals), Gunn (11 Punkte, 6 Rebounds), Planinic (8 Punkte, 5 Rebounds, 3 Steals), Vargas (6 Punkte), Jelks (5 Punkte), Bryant (5 Punkte), Callison (4 Punkte, 5 Assists), Blomgren (4 Punkte), Nikic (4 Punkte), Welp (2 Punkte, 5 Rebounds, 2 Blocks).
* zur Erklärung: Die ENBL wendet in der Tabelle die traditionelle FIBA-Zählweise an. Dies bedeutet, dass ein Sieg mit zwei und eine Niederlage mit einem Punkt gewertet wird. Alle 26 Teams in der ENBL werden nach dem sogenannten Schweizer Modell in einer gemeinsamen Tabelle geführt, die auf den Rängen 1 bis 16 qualifizieren sich für die Playoffs.

Fotos: Brage Titlestad



