Für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) soll die Niederlage am zurückliegenden Sonntag gegen die Crailsheim Merlins eine Ausnahme bleiben. „Für uns heißt es jetzt daraus lernen. In der Defensive haben wir uns nicht so präsentiert, wie wir das in den bisherigen Spielen taten,“ ordnet Wölfe Head Coach Igor Jovovic die Leistung kritisch ein. Aber seine Mannschaft sei clever genug, die gemachten Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen, weiß der Cheftrainer um diese Stärke seiner Spieler. Das, so fügt er noch hinzu, sei auch nötig.
Denn mit dem Auswärtsspiel gegen die Oettinger Rockets wartet ein sehr unangenehmer Gegner auf die Wölfe. Die seit dieser Saison in der Erfurter Messehalle spielenden Gothaer Rockets gehörten vor der Saison zu den heißen Anwärtern auf einen der begehrten Aufstiegsplätze. Doch die Hinrunde konnte diese Vorschusslorbeeren nicht bestätigen. Das sah man auch bei den Thüringern so, die sich auf Tabellenplatz 7 bzw. 8 einpendelten und damit gerade noch in den Playoff-Rängen. Shooting Guard Jaysean Paige, immerhin Topscorer der Gothaer, und Big Man Samuel Muldrow verließen daraufhin nach dem ersten Saison-Drittel den Kader von Rockets-Trainer und Ex-Wölfe Profi Chris Ensminger. Dafür stieß Anfang Dezember Point Guard Darrel Mitchell zum Team. Ein erfahrener Spieler, der in diversen europäischen ersten Ligen Erfahrung und MVP-Titel sammelte. Bereits Ende November ließ Gothas Wolfgang Heyder die Drähte heiß laufen und lotste Dane Watts in die Stadt am Krahnberg. Der 2,03 Meter große Center schnürte seine Basketballstiefel in der easyCredit Basketball-Bundesliga u.a. für Ulm, mit denen er in der Saison 2011/12 die Vizemeisterschaft gewann. Der US-Amerikaner zeigte in den sieben Spielen, in denen er auflief, mit durchschnittlich 13,6 Punkten und 5,7 Rebounds, dass er die erhoffte Verstärkung ist. Zuletzt wechselte dann noch Jonas Grof von Phoenix Hagen aus der 1. Liga nach Gotha. Der 2,01 Meter große Flügelspieler wurde als Ersatz für den mit einem Handbruch mehrere Wochen ausfallenden Janek Schmidkunz.
Und die Arbeit am Kader zahlt sich bisher aus. Fünf ihrer letzten sechs Spiele gewannen die Raketen und das mit einem durchschnittlichen Vorsprung von 13 Punkten. Diese Entwicklung blieb auch dem Trainer des Mitteldeutschen BC nicht verborgen. „Besonders zuhause ist Gotha mit seinen neuen Spielern eine Mannschaft, die jedes Spiel gewinnen kann. In den letzten vier Spielen traten sie sehr dominant auf, konnten zuletzt in Chemnitz gewinnen und Chemnitz spielt schon über die ganze Saison einen sehr guten Basketball. Das zeigt, dass Gotha jeder Top-Mannschaft in der Liga gefährlich werden kann“, so Jovovic. Wie auch schon gegen Crailsheim sei das Spiel ein komplett anderes als noch im Hinspiel, warnt der MBC-Trainer davor, dass Spiel mit dem Hinspiel vergleichen zu wollen. Denn die Mannschaft von Trainer Chris Ensminger habe mit den Neuverpflichtungen die nötige Erfahrung dazu bekommen, um konstant über ein ganzes Spiel agieren zu können und ist nun auch emotional gefestigt genug dazu.
Das zweite wichtige Spiel für den MBC innerhalb von einer Woche wird also erneut eine schwierige Aufgabe, die auf die Saalestädter wartet. Beim Versuch, wieder zurück in die Erfolgsspur zu gelangen und die Tabellenspitze auch gegen den Thüringer Gegner am 18. Spieltag der 2.Basketball-Bundesliga ProA zu verteidigen, wird der smarte Wölfe-Trainer aber mit dem kompletten Kader die Fahrt in die Erfurter Messehalle antreten können.