Wölfe verpassen Sieg im Artland knapp – 86:90-Niederlage nach Aufholjagd gegen Quakenbrück

Trotz einer beherzten Aufholjagd musste sich der Mitteldeutsche Basketball Club am Samstagabend in Quakenbrück geschlagen geben. Nach zwischenzeitlichem 24-Punkte-Rückstand kämpften sich die Wölfe bis zum Ende auf zwei Zähler heran und kratzten am Sieg, am Ende reichte es aber nicht und mit 86:90 (32:49) reisten die Mitteldeutschen heim. Überragender Spieler beim MBC war Chad Timberlake mit 21 Punkten, sieben Assists und fünf Rebounds.

Wer hätte das gedacht: Nach einem katastrophalen ersten Viertel zeigten die Wölfe am Samstagabend in der Artland Arena Biss und kämpften sich am Ende bis auf zwei Zähler heran. Für einen Sieg reichte es am Ende jedoch nicht. Vierzig Spielminuten früher fand die Mannschaft von Silvano Poropat eigentlich gut ins Spiel. Trainerkollege Stefan Koch konnte bis auf den grippeerkrankten Ben Spöler auf sein komplettes Aufgebot zurückgreifen. Die Hausherren eröffneten vom Perimeter, Hördur Vilhjalmsson glich nach zwei gespielten Minuten per Dreier aus. Djordje Pantelic blockte und schob sein Team eine Minute später sogar zum 7:5 in Führung, diese sollte allerdings die letzte im ganzen Spiel sein. Dann spurteten die „Drachen“ davon und legten einen 21:2-Lauf hin, die Wölfe fanden Offensiv wie Defensiv keine Mittel gegen die Hausherren. Vier Ballverluste der Sachsen-Anhalter kamen den Artländern zusätzlich zu Gute. Erst 28 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts war es dann Phillipp Heyden, der per Korbleger das „Schweigen“ seines Teams beendete und mit 11:28 ging es weiter. Wieder schienen die Mitteldeutschen aus der Bahn geworfen und es dauerte gute drei Minuten, bis sie ihren Rhythmus endlich fanden. In der Zeit hatten die Artland Dragons sieben Punkte gut gemacht. Die Ballverluste zogen sich wie ein roter Faden durch das Spiel der Wölfe. Doch genauso drehte Chad Timberlake den Spieß um, griff zweimal den Ball von den unachtsamen Niedersachsen und verwandelte einen krachenden Dunk, setzte beim zweiten Mal seinen Kollegen Osvaldo Jeanty mit einem Pass zu dessen Dreier in Szene. Dennoch wussten die Quakenbrücker immer eine Antwort und lagen so mit über 20 Zählern vorn. Dreierspezialist Jeanty verkürzte zur Halbzeit vom Perimeter zum 32:49.
Zurück auf dem Parkett wirkten die Wölfe konzentrierter und energetischer. Mit einem Dreier von Kelly Beidler startete die zweite Spielhälfte, Johannes Strasser ließ die Antwort in gleicher Manier folgen. Für die nächsten sechs Punkte war Serbe Djordje Pantelic verantwortlich, presste das Spielgerät sogar per Dunk durch die Reuse, ihm tat es Kelly Beidler gleich. Die nächsten Minuten wurden an der Freiwurflinie ausgetragen, wo die Saalestädter teils wieder Nerven zeigten, lediglich Steve Wachalski brachte alle vier Bonuswürfe im Korb unter. Aber Schritt für Schritt arbeitete sich der Mitteldeutsche BC heran, Pantelic war erfolgreich für drei, Chad Timberlake schmolz den Rückstand mit zwei schnellen Korblegern auf acht Punkte und so ging es mit 56:64 in den Schlussabschnitt. Es folgte ein foulintensives Viertel, aber die Wölfe ließen sich nicht beirren und blieben auf Kurs. Ein Distanztreffer von Devin Uskoski gleich zu Beginn schrumpfte den Rückstand weiter und die Aufholjagd war noch nicht vorbei. Auch wenn die Artland Dragons gegenhielten, die Mitteldeutschen kamen unaufhörlich heran. Besonders spannend die Schlussminute, die sich durch Stop-the-clock-Fouls und Auszeiten über eine gefühlte Ewigkeit erstreckte. Der MBC war nun souverän bei den Freiwürfen, nach einer Auszeit von Silvano Poropat bei noch fünf Sekunden auf der Uhr netzte Malte Schwarz einen Dreier zum 86:88 ein. Eine weitere Auszeit von Stefan Koch intensivierte die Spannung noch einmal. Es folgte ein Foul von Chad Timberlake an Bryce Taylor, der die Bonuswürfe sicher verwandelte und damit den Sieg für die Dragons nach Hause brachte.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Die Dragons sind der verdiente Sieger dieses interessanten Spiels. Wir haben zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit haben die Dragons intensiver, mit mehr Energie und besser als Team gespielt. Der MBC war das Gegenteil. In der zweiten Halbzeit haben wir mit einer ganz anderen Intensität gespielt. Hut ab, wie mein Team da zurückgekommen ist. Es hat nicht viel gefehlt, und mit ein bisschen Glück hätten wir gewonnen. Aber das wäre nicht verdient gewesen. Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute alles geben. Das haben wir heute nur 25 Minuten lang getan. Trotzdem sind wir auf einem sehr guten Weg, und wenn wir so weiterarbeiten, dann werden auch die nächsten Siege kommen.“

MBC: Beidler (6 Pkt., 6 Reb.), Schwarz (3), Jeanty (9), Pantelic (16), Vilhjalmsson (4), Leutloff (2), Heyden (10), Wachalski (4), Timberlake (21 Pkt., 5 Reb., 7 Ass.), Uskoski (11), Lange.

Artland Dragons: Haynes (10), King (6), Strasser (10), Njej (3), Grünheid (4), Mallet (16), Buckman (12), Taylor (18), Popovic (11), Hoffmann, Kerusch.