Nach Sieg gegen Gießen: Wölfe reisen mit Schwung nach Bamberg

Der SYNTAINICS MBC nach 23 Spieltagen punktgleich mit Brose Bamberg – wer hätte dies vor wenigen Jahren für möglich gehalten? Nach dem 91:89 (49:45)-Erfolg am Donnerstagabend im hochdramatischen Nachholspiel gegen die JobStairs GIESSEN 46ers reisen die Wölfe mit Schwung und Selbstvertrauen zum Gastspiel beim ehemaligen Abonnementmeister am Sonntag, der Anwurf erfolgt um 15 Uhr.

Ab durch die Mitte: Reggie Upshaw kam gegen Gießen mit 15 Punkten und 13 Rebounds auf ein Double Double. Foto: Bösener

Mit dem dritten Sieg hintereinander und nunmehr 18:28 Punkten verbesserten sich die Wölfe in der Tabelle der easyCredit Basketball Bundesliga auf den 13. Rang. Bamberg ist mit der gleichen Bilanz Elfter, dazwischen stehen noch die Basketball Löwen Braunschweig. Die beiden Kontrahenten sind im Dreiervergleich mit plus sechs bzw. plus einem Punkt besser als der SYNTAINICS MBC (minus eins). Gleichzeitig stellen die Wölfe mit dem fünften Heimsieg am Stück den Vereinsrekord aus der Saison 2012/13 ein.

Headcoach Igor Jovovic sagt vor der Reise nach Oberfranken: „Die jüngsten Erfolgserlebnisse, die viel Druck von uns genommen haben, fühlen sich großartig an. Wir können am Sonntag in Bamberg befreit aufspielen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie wir die Belastung mit zwei Spielen innerhalb von vier Tagen wegstecken. Damit meine ich weniger die körperliche Belastung, sondern die mentale. Die Siege am vergangenen Sonntag gegen Frankfurt und am Donnerstag gegen Gießen haben diesbezüglich unheimlich viel Energie gekostet, da wir gewinnen mussten. Bamberg hat einen guten Kader, konnte sich eine Woche lang auf die Partie am Sonntag vorbereiten, hat noch dazu Heimvorteil. Aber wir fühlen uns in unserer Rolle wohl und werden alles dafür tun, einen Auswärtssieg zu schaffen.“

Das Hinspiel Ende Dezember in Weißenfels konnten die Bamberger mit 98:86 für sich entscheiden. Für die Oberfranken war es damals das Ende einer Negativserie mit sechs Niederlagen und im vierten Anlauf das erste Erfolgserlebnis unter dem neuen Trainer Oren Amiel. Der Israeli hatte Ende November den glücklosen Niederländer Johan Roijakkers abgelöst. Nach der Pokal- und Länderspielpause verloren die Bamberger alle drei Spiele. Ebenso wie bei den Wölfen ist auch bei Brose im Vergleich zum Hinspiel neues Personal an Bord. Nationalspieler Dominik Lockhart kehrte nach seiner Fingerverletzung wieder ins Aufgebot zurück, US-Guard Chris Dowe wurde neu verpflichtet. Bei den Wölfen fehlten damals noch Reggie Upshaw, John Bryant und AJ English.

Apropos Reggie Upshaw: Der US-Amerikaner führte die Wölfe am Donnerstagabend vor 1200 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels mit einem Double Double (15 Punkte, 13 Rebounds) zum hart erkämpften 91:89-Erfolg gegen die JobStairs GIESSEN 46ers. Bei der Punktausbeute wurde er von Spielmacher Nikola Rebic (17) übertroffen, zweistellig scorten zudem Jamel Morris (16), AJ English (13) und Kostja Mushidi (11).

16 Mal wechselte in der zerfahrenen Partie bis zur 36. Spielminute die Führung, die Gäste lagen zwischenzeitlich mit acht Punkten vorn (40:32), die Wölfe mit sieben (52:45). Insbesondere die Gießener Nuni Omut (24 Punkte, 8 Rebounds) und Kendale McCullum (20 Punkte, 12 Assists) bekamen die Hausherren nicht in den Griff. Mit 81:81 ging es in die entscheidende Phase. Durch vier Punkte von Goran Huskic, je zwei von Nikola Rebic und Jamel Morris setzten sich die Wölfe auf 89:82 ab, die Gießener verwarfen in dieser Phase drei von vier Freiwürfen. Durch einen Dreier von McCullum eineinhalb Minuten vor dem Ende kamen die Gäste noch einmal auf zwei Punkte (89:87) heran, doch Kostja Mushidi und Goran Huskic räumten in der umkämpften Schlussminute von der Freiwurflinie die letzten Zweifel am Sieg aus.

Igor Jovovic sagte nach dieser Partie: „Ich bin froh und glücklich, wie wir die Aufgabe mit den drei Heimspielen in Folge gegen Bayreuth, gegen Frankfurt und nun gegen Gießen gelöst haben. Nur vier Tage nach dem Sieg gegen Frankfurt war es schwierig, die Emotionen und Intensität aufrecht zu erhalten. Erst recht gegen einen Gegner, der hervorragend vorbereitet war, kämpferisch alles gegeben und auch gut geworfen hat. Aber wir haben es geschafft, dieses Spiel zu gewinnen – und das ist alles, was zählt.  In der Tabelle stehen wir nun solide da.“

SYNTAINICS MBC: Rebic (17 Punkte, 3 Dreier), Morris (16 Punkte), Upshaw (15 Punkte, 13 Rebounds, 3 Steals), English (13 Punkte, 3 Dreier, 5 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals), Mushidi (11 Punkte, 3 Blocks), Huskic (9 Punkte, 6 Assists), Bryant (4 Punkte), Kerusch (3 Punkte), Yakhchali (3 Punkte), Caisin, Rapieque, Friederici.

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