Wölfe meistern schwere Auswärtsaufgabe in Chemnitz mit 94:83

Der Mitteldeutsche Basketball Club konnte auch im Derby gegen die BV Chemnitz 99 seine Spitzenposition behaupten und sogar weiter ausbauen. Mit 94:83 (41:33) trotzte der MBC dem ausgerufenen Motto der Chemnitzer zur „Wolfsjagd“ vor 2500 Fans in der Richard-Hartmann-Halle. Arizona Reid war mit 22 Zählern ein weiteres Mal überragender Spieler bei den Wölfen, insgesamt sechs Spieler punkteten zweistellig in einer wahren Teamleistung.

Am Samstagabend erlebten rund 300 mitgereiste MBC-Fans und ein Vielfaches an Zuschauern an den Bildschirmen daheim ein Wechselbad der Gefühle. Die Wölfe waren zum großen Derby nach Chemnitz gereist, wo die BV 99 offiziell zur „Wolfsjagd“ aufgerufen hatten. MBC-Coach Poropat musste auf die verletzten Spieler Chris Oakes (Knieprobleme), Malte Schwarz (Fußbruch) und Robert Huelsewede (Schulter-OP) verzichten.
Nach einem schwachen Start drehten die Tabellenführer den Spieß herum und dominierten zwischenzeitlich mit 18 Punkten vor einer unglaublichen Kulisse aus MBC-Fans. Die Gastgeber setzten zu Spielbeginn konsequent das um, was sie sich vorgenommen hatten. Rasant ging es los, Ex-Wolf Jorge Schmidt eröffnete das Spitzen-Derby aus der Distanz, Steve Wachalski ließ sich nicht lange bitten und antwortete ebenfalls per Dreier. Der MBC-Scharfschütze gestaltete das Spiel sehr gut mit und holte nach drei Minuten die erste Führung zum 8:6. Danach jagten die Niners davon, auch eine Auszeit konnte sie dabei nicht stoppen. Johannes Lange beendete per Korbleger schließlich drei für die Wölfe korblose Minuten, der gebürtige Weißenfelser lieferte eine starke Leistung im Spiel ab. Bis zum Ende des ersten Abschnitts hatten sich die Mitteldeutschen wieder auf 20:23 heran gekämpft, die Chemnitzer verteidigten allerdings ihre Festung eisern und gerade im Dreierbereich gelangen die Würfe. Dennoch gelangen den Saalestädtern hier einige schöne Aktionen wie ein geblockter Wurf von Whit Holcomb Faye oder ein Steal von Agnis Cavars. Johannes Lange versenkte in der 16. Minute einen Korbleger zum 28:28-Ausgleich, die Stimmung kochte langsam über. Der MBC-Zug geriet unaufhörlich ins Rollen, die Wölfe legten einen 15:0-Lauf hin und somit drehte sich der Spieß nun um. Die Gejagten wurden endlich ihrer Rolle als Jäger gerecht, die Chemnitzer lochten fünf Minuten lang keinen einzigen Ball ein. Agnis Cavars entließ das Publikum mit einem unglaublichen Buzzerbeater-Dreier von der Mittellinie zum 41:33 in die Halbzeitpause.
Zurück auf dem Spielfeld lief nun Phillipp Heyden heiß und verbuchte die ersten vier Punkte, bevor Steve Wachalski einen Treffer von der 6,75-Meter-Linie folgen ließ. Dann ein Schock für den Tabellenführer: Scharfschütze Wachalski blieb mit Schmerzen auf dem Parkett liegen, wurde dann ausgewechselt und behandelt. Alle beteten, dass das MBC-Lazarett nach Malte Schwarz am letzten Wochenende nun nicht noch vergrößert wird. Der 28-Jährige biss aber die Zähne zusammen und konnte kurz darauf weiterspielen. Nach gut vier Minuten kam die BV Chemnitz zu ihren ersten Punkten in der zweiten Spielhälfte. Langsam aber sicher kamen die Hausherren ins Spiel zurück, es folgte eine foulintensive Phase. Ein erneuter Distanztreffer von Agnis Cavars zum 66:49 beendete das dritte Viertel. Stark ging es für den Spitzenreiter zunächst weiter, bis Steve Wachalski in der 34. Minute Foul vier und fünf kassierte, Letzteres ein Technisches. Die folgende Benommenheit der Wölfe nutzten die Gastgeber und markierten fünf Punkte, langsam wurde es wieder spannend in der Hartmann-Hölle. Takumi Ishizaki war es schließlich, der mit einem Korbleger den Vorsprung der Gäste auf unter zehn Zähler schmelzen ließ. Eine Auszeit der Mitteldeutschen brachte vorerst nichts, die Sachsen schlossen auf 70:75 auf, zu allem Überfluss holte sich nun auch Hördur Vilhjalmsson sein fünftes Foul ab. Ein Dreier von Arizona Reid brachte wieder Sicherheit. In der Folge hielten die Saalestädter in einer foulintensiven Crunchtime durch die freiwurfsicheren Wölfe Reid und Holcomb Faye die Niners auf einem zehn-Punkte-Abstand. Schließlich feierten die Mitteldeutschen den 94:83-Sieg mit einem UFTA und bedankten sich so für den großartigen Support der mitgereisten Fans.
„Das war heute eine richtige Teamleistung von uns. Wir haben stark als Mannschaft agiert, dafür sprechen allein schon sechs Spieler die zweistellig gepunktet haben. Vielen Dank auch an unsere Fans die uns wieder unglaublich unterstützt haben!“, so MBC-Cheftrainer Silvano Poropat.

MBC: Cavars (13), Vilhjalmsson (5), Holcomb Faye (14), Leutloff (10), Lange (7), Heyden (12), Wachalski (11), Reid (22), Oakes, Democh.

BV Chemnitz 99: Ishizaki (23), Johnson (22), Schmidt (8), Schaffrath (4), Shaw (14), Lawson (4), Stachula (8), Rosenthal, Nagler, Daghofer.

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