Der SYNTAINICS MBC hat am Abend den Klassenerhalt im Basketball-Oberhaus besiegelt. Mit einem 90:87 Heimsieg am letzten Spieltag der BBL über die Eisbären Bremerhaven unterstrichen die Wölfe die klaren Ambitionen für die nächste Saison 2019/2020. Dabei begegneten sich beide Teams während der gesamten Partie bis in die letzten Sekunden auf Augenhöhe. Mit 3000 Zuschauern und damit einer ausverkauften Stadthalle im Rücken, bewiesen die Weißenfelser jedoch in der Schlussphase den längeren Atem.
Nachdem im Vorlauf am jährlichen Feuerwehrtag rund 400 Kinder eine tolle Einstimmung auf die letzte Begegnung der aktuellen Spielzeit vor und in der Stadthalle erlebten, feuerten die 3000 Zuschauer bereits vor dem Anpfiff ihren SYNTAINICS MBC an. Es waren jedoch die Eisbären, die die Partie mit einem Dreier eröffneten. Andrew Warren hatte die passende Antwort und konnte im Anschluss zum 3:3 ausgleichen. Auch Tremmell Darden sollte heute wieder einmal einen exzellenten Tag erwischen und netzte nach gut einer Minute von der Dreierlinie zum 6:5 ein. Ein heiterer Schlagabtausch prägte die Anfangsphase des Spiels. Zur Mitte des Viertels hatten sich die Gäste von der Nordsee mit 15:12 in Führung gebracht. Die Saale-Städter brauchten ein Erfolgserlebnis, welches Benedikt Turudic mit einem krachendem Dunking zum 14:19 geben sollte. Dennoch blieben die Bremerhavener in Führung und versuchten diese auszubauen. Das verhinderten die Wölfe jedoch in den letzten zwei Minuten des ersten Abschnitts. Erst traf Jovan Novak zum 17:20, dann kämpfte sich Sergio Kerusch zum 19:20 durch die gegnerische Zone und letztendlich holte Lee Moore kurz vor dem Pfiff die 21:20 Führung.
Sergio Kerusch kam gleich zu Beginn des zweiten Viertels zu schnellen Punkten, was wiederum sofort durch die Gäste gekontert wurde. Benedikt Turudic konnte zwar ebenfalls schnell zum 26:22 nach einer Minute lachlegen, doch auch die Norddeutschen kamen immer wieder zu Korberfolgen. Wölfe und Eisbären schenkten sich keinen Millimeter und standen sich auf den Füßen. Nach vier Minuten, bei einem 30:30 Gleichstand, war die Partie noch physischer geworden. Die Gäste waren nun defensiv besser aufgelegt als die Hausherren und sicherten ihren Ring hervorragend ab. So gingen sie nach gut fünf Minuten sogar in Führung. Doch Tremmell Darden hatte etwas dagegen und glich nach sechs Minuten aus. Der Schlagabtausch zog sich wie ein roter Faden weiter durch die Begegnung im Wolfsbau. James Farr wurde eine Minute vor der Halbzeit beim Wurf gefoult, traf und netzte noch den Bonusfreiwurf zum 40:38 ein. Auch Jovan Novak zeigte sich erfolgreich von der Freiwurflinie und sicherte somit die 42:38 Führung zur Halbzeit.
Die Eisbären eröffneten den zweiten Abschnitt mit schnellen zwei Punkten zum 40:42 Anschluss. Doch nachdem James Farr für zwei Zähler einnetzte und Andrew Warren erneut einen Dreipunktwurf verwandelte, war es wieder Farr, der den Ball mit Kraft durch den Korb zum 49:40 drückte. Die Bremerhavener gaben sich jedoch nicht auf, denn sie brauchten diesen Sieg heute. Nach drei Minuten hatten sich Gäste erfolgreich mit 47:49 wieder ins Spiel gebracht. Wie erwartet, war es von hier an ein mehr als erbitterter Kampf für beide Mannschaften. Auch nach fünf Minuten im zweiten Viertel prangerte ein ausgeglichenes 52:52 auf der Anzeigetafel. Doch Benedikt Turudic wollte ein Ausrufezeichen setzen und kämpfte sich erst zum 56:54 nach sieben Minuten durch die Zone, um im Anschluss mit einem krachenden Dunking das gewollte Zeichen zu setzen. Die Stadthalle stand auf den Beinen, als Andrew Warren erneut einen Schuss von jenseits des Bogens zum 61:54 verwandelte. Als die Wölfe sich nach acht Minuten eine komfortable 63:54 Führung erspielt hatten, fassten sich die Bremerhavener ein Herz und kämpften sich Stück für Stück heran. Mit einem knappen 65:61 entschieden die Weißenfelser den dritten Abschnitt dennoch für sich.
Zu diesem Zeitpunkt schien eine Niederlage mit 41 Punkten bereits undenkbar. Trotzdem pochten die Norddeutschen auf den Auswärtssieg und netzten zu Beginn des vierten Viertels einen Dreier zum 64:65 ein und bewerkstelligten kurze Zeit später sogar den 67:67 Ausgleich. Unermüdlich bearbeiteten sich die Mannschaften weiter, die seit dem Anfang der Spielzeit 2018/2019 als direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt an den Start gingen. Trevor Releford war zur Stelle, um die Saale-Städter mit 73:69 in Führung zu bringen. Die Stimmung im Wolfsbau war dem Saisonabschluss gebührend, sodass erneut Releford nach vier Minuten zum 76:69 verwandelte. Wieder kamen die Eisbären jedoch heran, als das Wurfglück der Gastgeber auf sich warten ließ. Nach sechs Minuten traf Tremmell Darden zum 78:76, doch nach Unsicherheiten schienen die Gäste das Spiel übernehmen zu wollen. Das ließ Trevor Releford nicht zu, als er gut zwei Minuten vor der Schlusssirene einen Dreipunkt-Wurf zum 81:80 einnetzte. Auch Tremmell Darden blieb konzentriert und erhöhte die Wölfe-Führung im Anschluss auf 83:80 anderthalb Minuten vor dem Ende. Die Partei sollte jedoch noch nicht entschieden sein, denn die Eisbären blieben brandgefährlich und brachten sich eine Minute vor Saisonende mit 84:83 wieder in Führung. Mit Eis in den Venen traf Jovan Novak dann mit nur noch 16 Sekunden auf der Uhr zum 86:84. Wieder war es der junge Point Guard, der nach einem strategischen Foul im Anschluss ganz wichtige Freiwürfe zum 88:84 sicherte. Doch ein wilder Gäste-Dreier brachte die Bremerhavener Sekunden vor dem Schluss auf 87:88 heran. Tremmell Darden aber wurde seiner Führungsrolle gerecht und netzte die folgenden zwei Freiwürfe sicher ein. Das sollte den Heimsieg und somit den endgültigen Beweis für den Klassenerhalt in der easyCredit BBL bedeuten.
„Es war wie erwartet ein hartumkämpftes Spiel. Ich denke, dass der Heimvorteil heute den Unterschied ausgemacht hat. Beide Teams haben sich nichts geschenkt. Am Ende, mit dem Publikum im Rücken und guten Entscheidungen, haben wir die Partie für uns entschieden. Ich gratuliere meinem Team und bedanke mich bei allen, die uns unterstützt haben. Ganz besonders möchte ich mich für das Vertrauen bedanken. Für das Vertrauen der Fans, des Managements und vor allem für das Vertrauen von Martin Geissler und Aleksandar Scepanovic. Ich bin einfach froh, ein Teil dieser Reise gewesen zu sein. Gemeinsam mit den Wölfe-Fans haben wir in den letzten Wochen eine Energie kreiert, die uns zusammen zum Klassenerhalt geführt hat“, bedankt sich SYNTAINICS MBC-Head Coach Silvano Poropat für die ungebrochene Unterstützung aller Beteiligten nach dem Spiel.
MBC:
Moore (10), Farr (13), Darden (17), Brembly (0), Kerusch (7), Niedermanner (dnp), Zylka (dnp), Gille (dnp), Releford (10), Novak (10), Warren (14), Turudic (9)