Wölfe lassen es gegen Ulm schleifen – 55:74-Niederlage beim letzten Heimspiel

Der Mitteldeutsche Basketball Club konnte sich am Dienstagabend nicht mit einem Sieg aus dem Wolfsbau verabschieden. Gegen ratiopharm Ulm hatten die Sachsen-Anhalter sichtliche Probleme und unterlagen am Ende mit 55:74 (26:38). 2150 Zuschauer standen zu Spielbeginn symbolisch auf und setzten gemeinsam mit Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht ein Zeichen gegen Menschenverachtung. Bester Werfer war Chad Timberlake mit 14 Punkten, gefolgt von Kelly Beidler mit zwölf Zählern. Nach Spielende wurde gemeinsam mit den Fans in der Halle gefeiert.

So gern hätten sich die Wölfe mit einem Sieg von ihren Fans im Wolfsbau verabschiedet, aber es sollte nicht sein. Gegen Ulm zeigten sie eher eine schwache Leistung und konnten nie richtig gegen den Vizemeister mithalten. Bei 36 % Wurfquote aus dem Feld und nur 23 Rebounds, fast halb so vielen Abprallern wie Ulm (45 Reb.), war für den MBC nicht mehr drin.
Eröffnet wurde das letzte Heimspiel im Wolfsbau in der Saison 2012/13 von Myles Hesson für die Gäste, Ulm hatte sehr schnell leichtes Spiel. Pantelic netzte für den MBC ein und ein Dreier von Kelly Beidler glich nach drei Minuten auf dem Parkett aus. In der Folge konnten sich die Wölfe durch Beidler sogar die Führung erkämpfen, dies sollte aber nur kurz währen. Als MBC-Serbe Pantelic wenig später den frisch gewählten MVP John Bryant blockte, ging zunächst ein wohliges Raunen durch die Halle, doch der US-Amerikaner wäre nicht der beste Spieler der Liga, wenn er den Korb im zweiten Ansatz nicht trotzdem träfe, und so brachte er den Ball dennoch in seinem Ziel unter. Es folgte ein kleiner Schlagabtausch beider Mannschaften, an dessen Ende sich die Süddeutschen besser in Szene setzten. Kurz vor Ende folgte dann der Einbruch der Poropat-Schützlinge, eine Auszeit schuf nur kurzzeitig Abhilfe. Nach einem schönen Dunk von Pantelic antwortete Steven Esterkamp mit einem Dreier, mit 13:20 aus Sicht der Wölfe ging es in den nächsten Abschnitt. Dort war es erneut Esterkamp, der Punkte verbuchte, doch Chad Timberlake konterte aus der Distanz. Davon animiert, liefen die Ulmer von jenseits des Perimeters heiß. Innerhalb von zwei Minuten setzten sich die Gäste mit 14 Zählern ab, Silvano Poropat reagierte erneut mit einer Auszeit. Die Konzentration sollte nicht zurückkommen, erst Mitte des Viertels fasste sich Chad Timberlake ein Herz und zitterte zwar an der Freiwurflinie, war dann aber noch unterm Korb erfolgreich. Die einfachsten Würfe wollten nicht reingehen, die Mitteldeutschen wirkten kraftlos. Fast sinnbildlich dafür stand ein Korblegerversuch von Steve Wachalski, der nicht hoch genug war und am Ring abprallte. John Bryant verhinderte kurz vor der Pause per Block an Kelly Beidler MBC-Punkte, Malte Schwarz lochte aber für drei ein. Dann trumpften die Ulmer noch einmal auf und Daniel Theis dunkte nach einem Alley-Hoop-Pass von Allan Ray zum 38:26-Pausenstand aus Sicht der Vizemeister.
Zurück auf dem Parkett sorgte Kelly Beidler für die ersten Zähler der zweiten Hälfte, Lance Jeter und Steven Esterkamp hielten aber eisern dagegen. Die Hausherren kamen endlich zu wichtigen Punkten, aber Mitte des Abschnitts folgte wieder ein Einbruch, bei dem die Saalestädter ihre eben erarbeitete Linie verloren. Die Distanztreffer von Esterkamp und Schwethelm taten deshalb besonders weh. In der 29. Minute wurde schließlich Johannes Lange eingewechselt, kurz darauf folgte Philipp Lieser. Beide kamen am Ende auf über acht Minuten Spielzeit. Mit 39:58 ging es bereits eindeutig in den Schlussabschnitt. Dass es angesichts des bisherigen Spielverlaufs nahezu unmöglich würde, das die Partie zu drehen, war abzusehen. Munter traf ratiopharm Ulm aus der Distanz, u.a. durch John Bryant und Myles Hesson. Hördur Vilhjalmsson antwortete zwar nach einer Auszeit von jenseits der 6,25-Meter, aber dies sollte nur Ergebniskosmetik sein. Vor allem Doppellizenzler Philipp Lieser und Center Phillipp Heyden gaben noch einmal Gas. Den Schlusspunkt setzten Steve Wachalski per Dreier und Kelly Beidler mit einem Bonuswurf, mit 55:74 verabschiedeten sich die Wölfe aus der Stadthalle. Nach Spielende feierte das Team um Silvano Poropat gemeinsam mit den Fans die dennoch erfolgreiche Saison.
Der Cheftrainer fasst nach der Partie zusammen: „Ulm hat heute verdient gewonnen, sie waren von der ersten bis letzten Minute das bessere Team und sind klar eine Mannschaft, die um die Meisterschaft spielt. Wir haben uns für heute mehr vorgenommen, ich denke es ist ganz wenig herausgekommen, aber wir können jetzt nix ändern. Die Saison ist trotzdem gut gelaufen und die Fans können zu Recht mit der Mannschaft feiern.“

MBC: Beidler (12 Pkt., 5 Reb.), Schwarz (3), Lieser (2), Pantelic (8), Vilhjalmsson (5 Pkt., 6 !@#$%^&*.), Lange (2), Heyden (3), Wachalski (5), Timberlake (14), Uskoski (1), Gibson.

ratiopharm Ulm: Gausa (4), Jönke (2), Theis (8), Ray (6), Hesson (12), Esterkamp (17), Schwethelm (5), Jeter (6), Samhan (5), Bryant (9), Günther.