Wölfe können Veilchen-Lauf nicht stoppen

Der SYNTAINICS MBC hat am Abend eine hauchdünne Heimniederlage gegen die BG Göttingen verkraften müssen. Vor 2300 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels unterlagen die Wölfe mit 84:90 Zählern. In einem durchweg ausgeglichen BBL-Duell auf Augenhöhe gab Forward Tremmell Darden sein BBL-Comeback und erzielte mit 19 Punkten den Bestwert der Mannschaft. Im Kampf mit den Göttingern ließ sich eine deutliche Steigerungen der Mitteldeutschen Team-Defense erkennen, was bereits jetzt großen Hunger auf das Rückspiel in zwei Wochen macht.

Foto: Andreas Bez

Die Weißenfelser fanden in der Anfangsphase zunächst nicht gut ins Spiel. Schon nach einer Minute hatten sich die Gäste mit 5:1 in Führung gebracht. Unter intensiver Veilchen-Defense mussten die Wölfe hart für ihre Abschlüsse kämpfen, boten den Göttingern jedoch dann nach drei Minuten beim 6:5 die Stirn. Schon jetzt ging es physisch zu auf dem Parkett, sodass sich auch zur Mitte des Abschnitts beim 10:8 kein Team vom anderen abgesetzt hatte. Dann aber bewiesen die Saale-Städter mehr Biss und attackierten den Gästekorb ohne Furcht. Das Selbstvertrauen zahlte sich aus und endete mit einer 21:13 Führung der Weißenfelser zum Viertelende.

Auch im zweiten Durchgang ging es heiter weiter. Nach gut zwei Minuten hatten die Wölfe ihren Vorsprung auf 30:17 ausgebaut. Göttingen jedoch spielte nach und nach ihren Vorteil unter den Körben aus. Vor allem durch zweite Chancen und Offensiv-Rebounds blieben sie auch zur Mitte des Viertels mit 25:32 an den Weißenfelser Fersen. Vorne lief es nicht mehr so rund wie zuvor für die Mitteldeutschen, sodass der Rückstand der Göttinger immer weiter schmolz. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff waren die Gäste sogar auf 38:36 herangekommen. Ein beherzter Einsatz mit krachendem Dunking von Tremmell Darden sicherte jedoch die 44:40 Wölfe-Führung zur Halbzeit.

Die Intensität der Partie nahm auch nach der Pause keinen Abbruch. Die BG holte sich in kürzester Zeit die 47:46 Führung, was die Hausherren nach drei Minuten jedoch mit dem Ausgleich zum 49:49 beantworteten. Nach der Hälfte des dritten Viertels fingen die Sachsen-Anhalter wieder mehr Feuer und versuchten das Geschehen beim 55:51 zu kontrollieren. Die Probleme unter dem eigenen Korb verhinderten dies jedoch zunächst. Da es nun in der Offensive beider Teams wieder besser klickte, konnten sich die Wölfe auch nach sieben Minuten beim 60:58 nicht weiter vom Konkurrenten absetzen. Zum Schluss des Abschnitts aber trumpften die Weißenfelser wieder besser auf und sicherten einen 69:62 Vorsprung zum Schluss des dritten Viertels.

Dieses Zielwasser hatten die Mitteldeutschen mit in den finalen Abschnitt genommen. Dann jedoch stoppten Unsicherheiten an beiden Enden das positive Momentum und gaben Göttingen nach drei Minuten beim 75:70 die Chance zum Aufholen. Diese Möglichkeit nutzen die Veilchen auch, um nur zwei Minuten darauf mit 77:75 in Führung zu gehen. Die Wölfe ließen dennoch nicht locker und glichen im Anschluss erst zum 80:80 aus und erzielten dann das 82:80. In der dramatischen Schlussphase waren es die Gäste aus Niedersachsen, die dann die stärkeren Nerven bewiesen und die Partie damit für sich entschieden.

„Beide Mannschaften hätten es verdient, zu gewinnen. Es war relativ ausgeglichen von den Vierteln; wir haben zwei gewonnen und Göttingen hat zwei gewonnen. Aber am Ende haben sie die besseren Entscheidungen getroffen. Wir haben viel gearbeitet in den letzten zwei Wochen. Tremmell hat uns viel Energie und Erfahrung gegeben. Am Ende haben wir leider nicht mehr den Ball bewegt, wie wir hätten müssen. Wir haben zu statisch gespielt. Das war das Entscheidende, was uns das Spiel gekostet hat“, resümiert SYNTAINICS MBC-Head Coach Björn Harmsen.

SYNTAINICS MBC:

Gbinije (17), Micovic (2), Brembly (0), Krstanovic (dnp), Kerusch (9), Zylka (10), Novak (11), Darden (19), Baslyk (dnp), Warren (14), Okao (dnp), Turudic (2).