Wölfe jagen New Yorker Phantoms mit 92:58 aus der Halle

Am Samstagabend erlebten die 2400 Zuschauer in der Stadthalle denkwürdigen Sieg. Der Mitteldeutsche Basketball Club jagte die New Yorker Phantoms Braunschweig mit 92:58 (42:32) deutlich aus dem Wolfsbau. Malte Schwarz war mit 18 Punkten aus sechs Dreiern bester Werfer, Djordje Pantelic und Hördur Vilhjalmsson lieferten jeweils ein Double-Double. Chad Timberlake fällt mit einer Knöchelverletzung für mehrere Wochen aus.

Zum bereits dritten Mal in dieser Saison gewannen die Sachsen-Anhalter am Samstagabend gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig. Und der Sieg war absolut denkwürdig und historisch, denn seit 2003 war der 34-Punkte-Erfolg der Höchste in der MBC-Geschichte. Zudem schrammten die Wölfe mit insgesamt 17 Distanztreffern knapp am Ligarekord von 18 Dreiern während eines Spiels vorbei. Djordje Pantelic und Hördur Vilhjalmsson waren jeweils mit Double-Doubles überragend, der Serbe legte elf Punkte, 13 Rebounds und unglaubliche sieben Blocks auf, während der Isländer zehn Zähler und zehn Assists machte. Malte Schwarz stach mit sechs Dreiern heraus. Unter den rund 2400 Zuschauern waren etwa 50 mitgereiste Gästefans. Chad Timberlake konnte aufgrund einer Sprunggelenksverletzung nicht eingesetzt werden. Die Mannschaft rückte dadurch noch näher zusammen und holte den Sieg für den Topscorer. Für Timberlake startete Osvaldo Jeanty, der die Partie auch gleich aus der Distanz eröffnete. Kurz darauf bebte auch schon die Halle, als Hördur Vilhjalmsson einen Dreier zum 6:0 folgen ließ, bis Dennis Schröder in der zweiten Minute für die Gäste ins Spiel kam. Die Wölfe brachten viel Energie aufs Feld und vor allem Djordje Pantelic lieferte in dieser Phase eine gute Vorstellung. Der Big Man legte neben einem Korbleger zwei Treffer vom Perimeter hin. Zum Ende des Viertels gab Braunschweig schließlich mehr Gas, der MBC wurde etwas nachlässiger. Trotz eines Dreiers von Jeanty kamen die Phantoms mit einem Korbleger von Eric Boateng auf 16:21 aus Sicht der Gäste heran. Und Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte der MBC Schwierigkeiten im Abschluss, so schaffte Lubos Barton per Dreier den Ausgleich zum 21:21. In der Folge konnten die Niedersachsen durch zwei Freiwürfe von Nick Schneiders sogar die Führung erringen. In den kommenden Minuten entwickelte sich ein Schlagabtausch beider Mannschaften. In der 16. Minute gelang den Hausherren schließlich der Durchbruch. Malte Schwarz ließ einen Dreier durch die Reuse zischen und Djordje Pantelic setzte mit einem Dunk ein Ausrufezeichen. Mit einem weiteren Dunk läutete Kelly Beidler bei 42:32 die Halbzeitpause ein.
Der MBC-Forward eröffnete dann auch gleich die zweite Spielhälfte mit zwei Bonuswürfen, bevor der MBC ein wahres Distanzfeuerwerk zündete. Den Startschuss gab Osvaldo Jeanty und es folgten Hördur Vilhjalmsson, Steve Wachalski und Malte Schwarz in mehrfacher Ausführung. Die Wölfe legten damit einen 16:0-Lauf hin, Braunschweig hatte dem nur vier Punkte in diesem Abschnitt entgegenzusetzen. Auch die vier Punkte waren fast BBL-Rekord. Nur einmal ließ ein BBL-Team zuvor mit drei Zählern weniger Gegenpunkte zu. Mit 65:36 ging es deutlich in den Schlussabschnitt. Und auch hier ließen sich die Mitteldeutschen nichtmehr den Schneid abkaufen. Immer weiter vergrößerten die Saalestädter den Abstand, zeigten ein tolles Zusammenspiel und traumhafte Abschlüsse. Die Auszeiten von Kostas Flevarakis konnten das nicht stoppen. Mitte des Abschnitts versuchte 2,21-Meter-Riese Nick Schneiders dem 13 cm kleineren Phillipp Heyden zu blocken, doch der ließ sich nicht beirren und traf den Korbleger. Kurz darauf kassierte Jermaine Anderson ein Unsportliches Foul im Versuch Hördur Vilhjalmsson im Fastbreak nach einem Steal zu blocken. Zwischenzeitlich lagen die Wölfe mit 40 Punkten vorn (80:40, 35. Minute), vor allem Dennis Schröder und Immanuel McElroy betrieben zum Ende hin Ergebniskosmetik. Bei noch gut zwei Minuten auf der Uhr wurde Johannes Lange eingewechselt. Am Ende gewannen die Gastgeber deutlich mit 92:58.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Der MBC hat heute einen historischen Sieg errungen, an denen sich alle noch lange erinnern werden. Braunschweig liegt uns einfach, wir haben jetzt das dritte Mal gegen das Team gewonnen. Entscheidend nach unserer Schwächephase war unsere Umstellung in der Defense. Wir haben uns in einen regelrechten Rausch gespielt und sind toll als Team aufgetreten. Auch wenn wir jetzt zehn Siege eingefahren haben, wir haben die Saison noch nicht beendet und müssen hart weiterspielen. Die Atmosphäre heute war großartig, so wünsche ich mir das immer.“

MBC: Beidler (12 Pkt., 7 Reb., 5 Assists), Schwarz (18 Pkt., 6/8 Dreier); Jeanty (13), Pantelic (11 Pkt., 13 Reb., 7 Bs.), Vilhjalmsson (10 Pkt., 10 Assists), Leutloff (9), Heyden (10), Wachalski (6), Uskoski (3), Lange.

New Yorker Phantoms Braunschweig: Nana (4), Schneiders (4), Pigram (7), Anderson (6), Boateng (6), Schröder (11), McElroy (10), Barton (10), Kulawick, Mittmann, Land.

Trotz des traumhaften Sieges gibt es auch negative Nachrichten zu verkünden. Chad Timberlake fällt mit einer Sprunggelenksverletzung für mindestens drei bis vier Wochen aus. Bereits zu Saisonbeginn stand Chads Verpflichtung wegen seines anfälligen Sprunggelenks auf der Kippe. Seit drei Spielen plagen den Guard nun Schmerzen und im Training am vergangenen Mittwoch hat sich ein Gelenkkörper gelöst und ist ins Sprunggelenk gewandert. Da die Verletzung große Schmerzen verursacht und der Spieler kaum laufen kann, wird der MBC-Topscorer am Dienstag operiert. in der Weißenfelser Asklepios-Klinik erhält er von Teamarzt Dr. Jörg Schmidt eine Arthroskopie. „Ich möchte im Spiel gegen Ludwigsburg wieder zurück sein, das ist mein persönliches Ziel. Es ist eine wichtige Partie und wir haben uns als Team Ziele gesteckt, deshalb möchte ich die Mannschaft schnellstmöglich unterstützen“, so der Leistungsträger der Wölfe.

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