Der Mitteldeutsche Basketball Club setzte sich am Freitagabend auswärts gegen die Eisbären Bremerhaven durch. Nach einem guten Start der Wölfe zwangen die Nordlichter die Gäste in die Verlängerung. Dort hatten die Sachsen-Anhalter mit 82:79 am Ende die Nase vorn. Erfolgreichster Korbschütze war Lamont Jones mit 21 Punkten.
Drei Viertel hatte der MBC das Spiel in der Stadthalle Bremerhaven am Freitagabend im Griff, bevor die Hausherren loslegten und im vierten Abschnitt ausglichen. So ging es für die Wölfe in die vierte Verlängerung in der Saison 2017/18, nichts für schwache Nerven. Am Ende steht aber der heiß ersehnte fünfte Sieg zu Buche. „Das war ein großer Sieg für uns gegen eine gute Mannschaft. Es war bereits die vierte Verlängerung, die wir in dieser Saison gespielt haben. Die Erfahrung in der Overtime hat uns vermutlich dabei geholfen, das Spiel zu gewinnen. Wir haben wie schon gegen Braunschweig eine gute Leistung gezeigt, auf der wir aufbauen können. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass wir nach den vielen Ausfällen zuvor endlich alle Leistungsträger an Bord haben“, analysiert Cheftrainer Igor Jovovic nach dem Spiel.
Der Start in die Begegnung verlief für die Mitteldeutschen traumwandlerisch erfolgreich. Marcus Hatten sorgte für die ersten Punkte der Partie und gab damit den Startschuss zu einem 8:0-Lauf. Erst nach vier Minuten markierten die Gastgeber die ersten Zähler, per Bonuswurf durch Carl Baptiste. Aus dem Feld sollte der Korb für die Nordlichter noch fünf weitere Minuten wie vernagelt bleiben. Unterdessen legte der MBC los wie die Feuerwehr. Mit 22:12 starteten die Mitteldeutschen in den zweiten Abschnitt. Auch hier blieben die Gäste auf Kurs. Zwar kamen die Eisbären langsam ins Spiel, doch auf die offensiven Aktionen fanden die Wölfe stets eine Antwort. Zum Ende des Viertels mischten sich Unkonzentriertheiten in das Spiel der Angereisten, dennoch prangte zur Halbzeit eine 34:28-Führung von der Anzeigetafel.
Nach dem Seitenwechsel fingen sich die Wölfe wieder und konnten durch wichtige Punkte von Marcus Hatten und Lamont Jones den Vorsprung ausbauen. Dann ein Schreckmoment für die Mitteldeutschen: Djordje Pantelic knallte mit Tre Bussey zusammen und blutete stark aus der Nase. Er musste erst einmal auf der Bank behandelt werden. In der Folge verloren die Sachsen-Anhalter ihren Rhythmus, das Fehlen des serbischen Big Man machte sich bemerkbar. Mit 54:47 ging es in den vierten Abschnitt. Nach einem Distanztreffer von Djordje Drenovac wendete sich das Blatt. Die Ballverluste häuften sich und die Bremerhavener nutzten dies nun eiskalt aus. Djordje Pantelic kehrte zur Viertelmitte zurück aufs Parkett, doch auch das sollte den Hausherren keinen Einhalt gebieten. Ein Dreier von Jordan Hulls brachte den MBC in der 38. Minute erstmals ins Hintertreffen, in der Folge wechselten die Führungen und Ausgleiche bei nervenzerreißender Spannung. Zwar erzielte Jordan Sibert 38 Sekunden vor dem regulären Ende aus der Distanz die 73:72-Führung, doch Lamont Jones flatterten an der Freiwurflinie die Nerven und erstmals setzte er einen Bonuswurf für den MBC in diesem Spiel daneben. Ausgerechnet Ex-Wolf Ivan Elliott besiegelte mit seinem Treffer zum 74:74- Ausgleich die vierte Verlängerung des MBC.
Dort legten die Eisbären mit einem Tip-In von Kessens vor, Jordan Sibert brachte sein Team mit Freiwürfen gleichauf. Es sollte spannend bleiben, doch nun zeigte sich Routinier Marcus Hatten abgezockt und wurde für die Wölfe zum Zünglein an der Waage. Mit seinen beiden Distanztreffern am Ende beschenkte er nicht nur sich nachträglich zum 37. Geburtstag, sondern auch den MBC mit dem wichtigen fünften Sieg.
MBC: Hatten (15), Jones (21), Kerusch (2), Pantelic (4), Drenovac (14), Pinkins (11 Pkt., 7 Reb., 6 Ass.), Gloger (2), Sibert (13), Schwarz.
Eisbären Bremerhaven: Johnson (1), Kessens (10), Berhanemeskel (6), Bleck (12), Hulls (18), Bussey (14), Elliott (8), Brembly (3), Baptiste (6), Groselle (1), Breitlauch.