Wölfe geben sicher geglaubten Sieg gegen FC Bayern München knapp aus der Hand

Eine unglückliche 71:73 (39:41)-Niederlage musste der Mitteldeutsche Basketball Club am Montagabend gegen den FC Bayern München hinnehmen. Die Wölfe gaben beim TV-Spiel vor 2750 Zuschauern am Ende eine elf-Punkte-Führung und damit den Sieg aus der Hand. Beste Punktesammler beim MBC waren Sharaud Curry und Chad Timberlake mit jeweils 14 Punkten.

Am Montagabend bot der Mitteldeutsche Basketball Club seinen 2750 Fans in der Stadthalle und den Zuschauern der Sport-1-Liveübertragung Spannung bis zur letzten Sekunde und kratzten an der Sensation. Gegen den FC Bayern München, den Krösus im deutschen Basketball, lagen die Aufsteiger zwischenzeitlich mit elf Punkten vorn, gaben am Ende aber den sicher geglaubten Sieg aus der Hand. Vor Spielbeginn übergab Nicolas Grundmann, Geschäftsführer der Jungen Liga, das Meisterschaftsbanner der Pro A 2012 an Martin Geissler, beim Spielereinlauf sorgten Feuerfontänen für eine großartige Atmosphäre.


Gleich zu Spielbeginn verhinderte Djordje Pantelic die ersten Gäste-Punkte mit einem Block an Yotam Halperin, Sharaud Curry eröffnete aus der Halbdistanz. Nervös suchten die Wölfe ihren Spielrhythmus und verzeichneten zunächst einige Ballverluste, doch auch auf Seiten der Roten Riesen gab es Konzentrationsfehler. Steve Wachalski holte seinem Team nach sechs Minuten aus der Distanz die 11:9-Führung zurück, auf Augenhöhe ging es weiter. Wenig später kamen die Bayern ins Rollen, ein Korbleger von Chevon Troutman sorgte für Aufreger, da Johannes Lange im anderen Halbfeld noch schmerzverzerrt am Boden lag. Mit 15:20 ging es in den zweiten Abschnitt. Brandon Thomas markierte hier die ersten Punkte, Devin Uskoski hielt das Spiel von jenseits der 6,75 Meter eng. Nach Ballverlusten auf beiden Seiten verbuchte Pantelic per Korbleger einen wichtigen Anschlusstreffer, kassierte aber im nächsten Angriff bereits sein drittes Foul. Der FC Bayern spielte unterm Korb den Ball gut heraus und kam dadurch zu leichten Punkten, doch Devin Uskoski hielt die Wölfe erneut per Dreier im Spiel. Zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit glich Kelly Beidler schließlich per Korbleger zum 33:33 aus, an der Freiwurflinie flatterten seinen Teamkollegen aber die Nerven. Mit starken Offensivrebounds ergatterten die Hausherren dafür zweite Chancen. Nach einem Buzzer-Dreier von Sharaud Curry zum 39:41 stand die Halle zur Halbzeitpause Kopf.
Zurück im Spiel machte der MBC-Wirbelwind dort weiter, wo er vorher aufgehört hatte und netzte den nächsten Distanztreffer ein. Die Münchner erhöhten zwar den Druck, aber Mitte des Viertels fanden die Wölfe ihre Form und machten wichtige Punkte gut. Chad Timberlake glich in der 26. Minute zum 49:49 aus, in der Folge zeigten die Gastgeber tollen Basketball mit einem Block von Pantelic, einem Dreier von Vilhjalmsson und sicherten sich so die Führung. Ein Unsportliches Foul von Kelly Beidler bescherte zwar den Bayern zwei Bonuswürfe, durch einen Buzzer-Dreier von Malte Schwarz war aber am Ende des dritten Abschnittes der gesamte Wolfsbau aus dem Häuschen. Mit 59:54 ging es in die verbleibenden zehn Minuten. Der Ligakrösus war vollkommen aus dem Konzept, der Korb wie zugeschnürt und hinzu kamen erneute Ballverluste. Distanztreffer von Malte Schwarz und Hördur Vilhjalmsson bescherten den Mitteldeutschen die höchste Führung mit 65:54. Djordje Pantelic animierte kurz darauf die Massen zu Beginn einer Auszeit, die Stimmung konnte kaum besser werden. Dann legte der FC Bayern jedoch einen 10:0-Lauf hin, beim MBC lief plötzlich nichts mehr zusammen. Eine Minute vor Schluss waren beide Mannschaften gleichauf, die Mitteldeutschen fanden jedoch kein Mittel gegen den heißlaufenden Tyrese Rice, der nun noch einmal zum Endspurt ansetzte. Der US-Guard markierte die letzten Punkte von der Freiwurflinie, den letzten Wurf zum Ausgleich oder einer MBC-Führung verlegte Sharaud Curry und so gaben die Wölfe das Spiel in letzter Sekunde aus der Hand.
„Man kann kaum mehr erwarten, als was wir heute gezeigt haben und wir haben sehr viel richtig gemacht. Wir haben genau über die Situation im Vorfeld gesprochen, dass wir mit zehn führen und haben das Spiel dann nicht vollendet. Ob es Müdigkeit oder unsere Qualität war? Keiner hat sich am Ende getraut, die wichtigen Punkte zu machen. Rice war dazu noch kaum zu stoppen. Ich bin enttäuscht, weil wir das Spiel eigentlich hätten gewinnen müssen, aber wir haben alles gegeben“, sagt Silvano Poropat nach dem Spiel.

MBC: Beidler (4), Curry (14), Schwarz (6), Pantelic (8 Pkt., 10 Reb.), Vilhjalmsson (8), Wachalski (7), Timberlake (14), Uskoski (10), Lieser, Lange, Heyden.

FC Bayern München: Rice (19), Troutman (16), Thomas (2), Halperin (8), Roberts (12), Greene (4), Homan (12), Hamann, Benzing, Radosavljevic, Marin.