Wölfe behalten in packender Schlussphase gegen Paderborn die Oberhand

Am 15.Spieltag der 2.Basketball-Bundesliga ProA kann der Mitteldeutsche Basketball Club in der Schlussphase starke Uni Baskets Paderborn abwehren. Die Wölfe können mit dem 97:88 Heimerfolg den 11.Sieg in Folge feiern und bleiben damit in der Hinrunde zuhause ungeschlagen. Top-Scorer ist Sergio Kerusch, dem mit 34 Punkten mehr Punkte als je einem Spieler im Wölfe-Trikot in der ProA gelangen.

Igor Jovovic behielt mit seinen Worten Recht. Der Trainer des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC) warnte vor dem letzten Spiel der Hinrunde am 15.Spieltag der 2.Basketball-Bundesliga ProA davor, den Tabellenachten aus Paderborn auf die leichte Schulter zu nehmen. Und die Uni Baskets Paderborn, die immerhin mit der viertbesten Offensive der Liga nach Weißenfels reisten, taten den Wölfen nicht den Gefallen, sich kampflos geschlagen zu geben.

Der MBC, der wie auch die Gäste in Bestbesetzung antrat, begann die Begegnung vor 2050 Fans in der Weißenfelser Stadthalle konzentriert. Wölfe-Trainer Jovovic konnte mit Marcus Hatten, Dominique Johnson, Sergio Kerusch, Andrew Warren und Djordje Pantelic seine mittlerweile bewährte Starting Five aufs Feld schicken. Und die sorgte mit einem 8:0-Lauf zu Spielbeginn dafür, dass alles am 15.Spieltag seinen gewohnten Gang zu laufen schien. Die Wölfe, die ihre ersten fünf Würfe fehlerfrei zu Punkten machten, setzten sich in den Anfangsminuten schnell mit 12:3 ab. Die Gäste um Head Coach Uli Naechster konnten aber mithalten und arbeiteten sich nach vier gespielten Minuten wieder auf 12:9 heran. Dennoch gelang es den Hausherren, den Nordrhein-Westfalen immer mehr ihr Spiel aufzuzwingen. Die offensive Stärke der Wölfe, die zehn ihrer 16 Würfe in den ersten zehn Spielminuten trafen, tat ihr übriges. Die Souveränität der Anfangsminuten nahmen die Saalestädter auch ins 2.Viertel mit. Denn auch in der Defensive waren die Wölfe erneut stark. Den Versuch von Paderborns Guard Chase Adams wenige Sekunden nach dem Beginn der zweiten zehn Minuten zwei schnelle Punkte nach einem Steal zu erzielen, machte Power Forward Sergio Kerusch zunichte. Denn der schaltete nach dem Ballverlust am schnellsten und verhinderte mit einem Block am eigenen Brett die Punkte des heranstürmenden US-Amerikaners. Und die Wölfe legten im 2.Viertel nach. Offensiv war es vor allem Kerusch, der die Saalestädter mit 20 Punkten in den ersten beiden Vierteln trug und dabei fast fehlerfrei bleib: 9 seiner 10 Würfe konnte der Top-Scorer des MBC zu Punkten machen. Bis zum Spielende sammelte der sympathische Forward 34 Punkte und brach damit den Rekord für die meisten Punkte eines ProA-Spielers im Trikot des MBC, den erst wenige Spiele zuvor Wölfe-Scharfschütze Andrew Warren mit 31 Punkten aktualisierte.

Paderborn kommt mit viel Energie aus der Halbzeitpause

Im dritten Viertel gab es dann aber einen Bruch im Spiel der Hausherren. Selbst einfache Korbversuche wollten nun nicht mehr gelingen. Und so fanden die Gäste aus Paderborn wieder ins Spiel zurück. Trafen diese in der ersten Halbzeit lediglich drei ihrer sieben Dreipunktversuche, waren es nach dem Wiederanpfiff 12 Treffer von jenseits der 6,75 Meter-Linie. Den 16-Punkte-Vorsprung der 49:33-Führung zur Halbzeit konnten die Paderborner bis ins 4.Viertel auf sieben Punkte reduzieren. Power Forward Nicholas Tufegdzich besorgte das 77:70 mit einem Dreier. Und Wölfe Coach Jovovic reagierte auf die starke Phase mit der Einwechslung von Center Djordje Pantelic und Dreierspezialist Andre Warren. Und Sergio Kerusch gab es ja auch noch. Der sorgte mit einem Dreier für das 82:75 in einem Spiel, das sich mehr und mehr zu einem Schlagabtausch der Offensivreihen entwickelte. Der eingewechselte Pantelic ließ die Lautstärke im Wohnzimmer der Wölfe ansteigen, als er erst mit zwei Punkten am Brett und dann mit einem klugen Pass den freien Warren fand, der mit drei Punkten zum 87:77 erhöhte. Das Nervenkostüm der Wölfe-Fans wurde aber weiterhin strapaziert: Paderborns Aufbauspieler Maximilian Kuhle nutzte einen ungeordneten Moment der Wölfe-Defensive und kam zwei Minuten vor Ende frei zum Dreier und zum 90:83. Darauf reagierte MBC-Trainer Jovovic mit einem Timeout. Die letzten zwei Minuten waren dann Nervenkitzel pur. Nach einem Fehlwurf von MBC-Kapitän Dominique Johnson von der Dreierlinie konnte der den wichtigen Rebound sichern und fand Kerusch. Der erzielte seine Punkte 30 bis 32 und das 93:83 weniger als eine Minute vor Ende. 45 Sekunden vor dem Abpfiff war es dann wieder Kerusch, der mit zwei getroffenen Freiwürfen für das 95:85 sorgte und den MBC endgültig auf die Siegerstraße brachte.

„Wir haben heute wieder eine tolle Unterstützung von den Fans erfahren, die 40 Minuten hinter uns standen“, lobte Wölfe-Trainer Jovovic nach dem Spiel die Stimmung im Wolfsbau. „Wir haben heute mit Licht und Schatten gespielt. In der ersten Halbzeit spielten wir sehr gut, vielleicht hätten wir da schon das Spiel entscheiden können. Aber wir waren heute in einigen Situationen nicht entschlossen genug. In der zweiten Halbzeit zeigte Paderborn dann seine Qualität. Sie begannen ihre Dreier zu treffen. Aber weil wir einen kühlen Kopf bewahrten, haben wir am Ende auch dank unserer Erfahrung verdient gewonnen“, zog der MBC-Trainer sein Fazit.

Mit dem 97:88-Heimsieg beendet der Mitteldeutsche Basketball Club die Hinrunde der ProA als Herbstmeister, feierte den 11.Sieg in Folge und ist zudem die einzige Mannschaft in der 2.Basketball-Bundesliga ProA, die in den ersten 15 Spielen keine Heim-Niederlage hinnehmen musste. Einziger Kratzer in der starken Hin-Serie der Saalestädter: die 88 Punkte der Gäste beendeten die Serie von 14 Spielen des MBC, in denen keinem Gegner mehr als 80 Punkte gelangen.

Die MBC-Statistik:
Hatten (18 Pts, 7 Assists, 3 Steals, 4 Rebounds), Zazai (8 Pts, 6 Assists), Kerusch ( 34 Pts, 3/5 Dreier), Johnson (5 Pts, 4 Rebounds), Fülle, Pantelic (6 Pts, 8 Assists), Hermann, Niedermanner, Warren (11 Pts, 4 Assists), Bennett (2 Pts), Hinz (13 Pts, 4 Rebounds), Turudic