Der Traum von den Playoffs ist für die U18 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) geplatzt. Im finalen Gruppenspiel in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) musste sich das Team von Trainerin Sandra Rosanke den Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel mit 48:54 (18:25) geschlagen geben. So sehr das Verpassen des großen Ziels auch schmerzte: Vor der Relegationsrunde muss der MBA nicht bange sein.
Nach der Niederlage gegen Braunschweig konnte man tiefe Enttäuschung und Niedergeschlagenheit in den Gesichtern ablesen, doch zu diesem Zeitpunkt bestand für die MBA noch ein Funken Hoffnung. Dieser erlosch aber einige Stunden später, nachdem der 55:34-Sieg von TuS Lichterfelde gegen BASS Berlin bekannt geworden war. So fiel die MBA am letzten Spieltag doch noch auf Rang fünf in der Gruppe Nordost zurück.
Wenn man Rosanke und ihrem Co-Trainer Hannes Reichert vor der Partie prophezeit hätte, dass ihr Team Braunschweig bei 54 Punkten halten würde, hätten beide begeistert reagiert. Nur genügte die starke Defensivleistung nicht, weil offensiv so gut wie nichts gelingen wollte. „Mit 48 Punkten kannst du in der WNBL kein Spiel gewinnen“, bringt es Reichert auf den Punkt. Der Erfolgsdruck schien die MBA im Angriff regelrecht zu lähmen. Nur acht Punkte gelangen ihr im ersten Viertel, zur Pause waren es lediglich 18. „Der mentale Aspekt spielte in der ersten Halbzeit definitiv eine Rolle. Auch Braunschweig hat nicht gut gespielt, wir konnten nur leider überhaupt kein Kapital daraus schlagen“, sagt Reichert. Dennoch war bei einem Rückstand von sieben Punkten zu diesem Zeitpunkt noch nichts verloren.
Nach der Pause nahm das Niveau der Partie deutlich zu, doch gerade, als die Gastgeberinnen in der Offensive einen Rhythmus entwickelten, ließen sie sich von unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen und leichten Fehlern wieder ausbremsen. Braunschweig nutzte das eiskalt aus und zog bis zum Ende des dritten Viertels auf 49:32 davon. Mit ihrer Präsenz unter beiden Körben hatte U18-Nationalspielerin Karla Busch entscheidenden Anteil daran, dass sich die Gäste absetzen konnten. Sie veränderte in der Defensive die Würfe der MBA und band im Angriff so viel Aufmerksamkeit, dass sich auf den Außenpositionen Räume ergaben, die Lilly Faustmann zu vier Dreiern nutzte.
Erst der vermeintlich aussichtslose Rückstand führte dazu, dass der Druck von den Gastgeberinnen abfiel. Sie spielten im letzten Viertel befreit auf und demonstrierten, dass sie das Zeug für die Playoffs gehabt hätten. Bis auf fünf Punkte tasteten sie sich heran. Eine ernsthafte Siegchance bestand allerdings nicht mehr, weil den Braunschweigerinnen in den kritischen Phasen wichtige Stopps und Punkte gelangen. Und so musste sich die MBA, bei der Topscorerin Chinaza Ezeani (18 Punkte) und die sehr einsatzfreudige Daria Ilies herausragten, darüber ärgern, eine große Chance vergeben zu haben.
Es wäre aber zu leicht, das Verpassen der Playoffs einzig und allein auf dieses Spiel zurückzuführen. Die unglückliche 66:67-Niederlage in Wedel nach langer Führung oder die unnötige 60:70-Heimniederlage gegen Lichterfelde können ebenso als Knackpunkte herangeführt werden. Und doch war im Vergleich zur Vorsaison eine sichtbare Weiterentwicklung zu beobachten. Der Abstand zu den Top-Teams wurde deutlich verkürzt, und die beiden Siege gegen BASS Berlin nimmt die MBA in die Relegation mit. Dadurch ergibt sich eine komfortable Ausgangsposition, die auf einen souveränen Klassenerhalt hoffen lässt. Los geht es mit der Relegationsrunde am 10. März. Bis dahin ist sicherlich auch die Enttäuschung überwunden.