Der Mitteldeutsche Basketball Club steht am Samstag vor einem wichtigen Auswärtsspiel. Ab 20:30 Uhr findet das Derby-Rückspiel gegen die Rockets in der Messehalle Erfurt statt. Begleitet werden die Wölfe von über 150 Fans.
Gleich zum Saisonauftakt standen sich beide Teams zuletzt gegenüber. Mit 82:69 feierten die Wölfe Ende September ihren ersten Saisonerfolg in der Stadthalle Weißenfels. Beide Teams waren damals geschwächt durch Verletzungen und Erkrankungen.
Seit dem Hinspiel hat sich das Gesicht der gegnerischen Mannschaft noch einmal stark gewandelt. Die damaligen Verletzten Niklas Wimberg, Sava Lesic, Dino Dizdarevic und Dane Watts sind wieder aufs Parkett zurückgekehrt und greifen voll ins Geschehen ein. Sava Lesic hat sich seither zu einem Leistungsträger der Pavic-Schützlinge entwickelt. Der Big Man kommt im Schnitt auf 12,6 Zähler und 4,3 Abpraller. Übertroffen wird er dabei nur von Aufbauspieler Retin Obasohan (13,7 PPG, 5,5 RPG und 3,8 APG) und Neuzugang Jerome Randle, der in seinen bisherigen zwei Partien starke 15,0 Punkte und 4,5 Assists ablieferte.
Der 30-jährige Spielmacher wurde Anfang März verpflichtet und besitzt nicht nur die US-amerikanische, sondern auch die ukrainische Staatsbürgerschaft. Dadurch konnte er 2015 bei der Europameisterschaft für die Ukraine auflaufen und entwickelte sich zum zweitbesten Werfer und Top-Vorlagengeber seines Teams. 2016 gewann Randle mit Zalgiris Kaunas die lithauische Meisterschaft und wurde als Final-MVP geehrt, konnte zudem Euroleague-Luft schnuppern.
Bei den Raketen stehen gleich vier Nationalspieler im Aufgebot. Andreas Obst läuft für die deutsche Auswahl auf, Kristian Kullamäe für Estland, Sava Lesic für Serbien und Retin Obasohan trägt das belgische Nationaltrikot.
Nicht mehr zum Team gehören Ekene Ibekwe, Nemanja Jaramaz, Darrel Mitchell und Robert Oehle.
Nach Verletzungssorgen und einigen Wechseln in der Mannschaft standen die Rockets zum Jahreswechsel 2017/18 auch wirtschaftlich vor einer Herausforderung. Hauptsponsor Oettinger beendete nach 20 Jahren das Engagement. Nach dem Tod des Mäzens Dirk Kollmar herrschte in dem Familienunternehmen Uneinigkeit über das Sponsoring und schied zum Jahresende aus. Kurzerhand entschloss sich die Witwe des einstigen Gönners, Vereinspräsidentin Astrid Kollmar, die bis zum Saisonende notwendige Summe selbst aufzubringen. Seit Neujahr starten die Raketen nicht mehr als Oettinger Rockets, sondern treten nur noch als Rockets an.
„Wir treffen auf einen unserer Weggefährten. Im letzten Jahr standen wir uns in der ProA mehrfach gegenüber, sind zusammen aufgestiegen und jetzt kämpfen beide Teams für das Ziel Klassenerhalt. Ich muss keinem sagen, wie wichtig dieses Spiel für uns ist und die Aufregung vor der Partie steigt. Die Qualität des Kaders der Rockets fordert Respekt. Mit Jerome Randle gelang ihnen eine starke Verpflichtung, denn er verfügt sogar über Euroleague-Erfahrung. Diese Verstärkung zeigt auch, dass unser Gegner bis zum Saisonende nicht aufgeben wird. Wir haben uns gut vorbereitet, werden das Beste aus uns herauskitzeln und mental bereit sein für dieses bedeutsame Spiel. Wir freuen uns auf das Duell mit den Rockets und wünschen den zahlreichen Fans eine gute Anreise zum Derby“, blickt der MBC-Cheftrainer auf das Spiel am Samstag.
Der Fokus liegt voll auf dieser Begegnung. Um sich optimal auf dieses gewichtige Spiel vorzubereiten, reisen die Wölfe trotz kurzer Strecke bereits am Freitag nach Erfurt. Dort wird es vor dem Pflichtspiel am Samstagabend eine Trainingseinheit geben. Ermöglicht wurde diese im Saisonplan ungeplante frühe Anreise durch die MBC-Partner Bauvis, Schweißberatung Jagla und VIMODROM. MBC-Geschäftsführer Martin Geissler sagt dazu: „Die Sponsoren unterstreichen so noch einmal die Wichtigkeit der Partie und wie sehr sie bei unserem Ziel Klassenerhalt hinter uns stehen. Danke für die Unterstützung und das Vertrauen.“
Mit vier Siegen stehen die Rockets aktuell auf dem 17. Tabellenplatz und damit in der Abstiegszone der easyCredit BBL. Ein Erfolg gegen die Wölfe ist für die Thüringer also ebenso wichtig, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, wie für die Mitteldeutschen.
Über 150 MBC-Fans machen sich am Samstag auf in die rund 100 km entfernte Thüringer Landeshauptstadt zum Derby gegen den Mit-Aufsteiger, um ihr Team bei diesem Spiel zu unterstützen.