Für Aufsehen in der deutschen Basketballszene sorgte der SYNTAINICS MBC Anfang Juni, als er die Verpflichtung eines des gefürchtetsten Dreierschützen der gesamten easyCredit BBL vermeldete: Spencer Reaves schloss sich vom Playoff-Viertelfinalisten RASTA Vechta kommend für zunächst eine Saison den Wölfen an. Der Deutschamerikaner absolvierte in den vergangenen zwei Saisons 68 Bundesligaspiele für Bamberg und Vechta, in denen er durchschnittlich 6,7 Punkte erzielte, 4,2 davon durch Dreipunktewürfe. Von 199 Versuchen von jenseits der 6,75-Meter-Markierung fanden 98 ihren Weg in den Korb – dies entspricht einer herausragenden Trefferquote von 49,2 Prozent. Die Wurfgefährlichkeit des Linkshänders bekamen in der Vergangenheit auch die Wölfe zu spüren. In den vier Partien mit Bamberg und Vechta gegen den SYNTAINICS MBC erzielte der Shooting Guard 11,5 Punkte im Schnitt und traf elf von 14 Dreierversuchen (79 Prozent!).
Spencer Reaves wuchs in der Gemeinde Newark in Arkansas auf und stammt aus einer Basketballfamilie. Sein zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Austin spielt seit 2021 für die Los Angeles Lakers in der NBA und nahm mit der US-Nationalmannschaft an der WM 2023 teil. Sein Vater Brian und seine Mutter Nicole waren einst Aufbauspieler an der Arkansas State University, als Assistenztrainer wurde Brian Reaves 1994 NCAA-Champion mit der University of Arkansas. Seine Freizeit verbringt der Deutschamerikaner am liebsten mit seiner Ehefrau Kaci, im Kreise seiner Familie oder auf dem Golfplatz. Auf dem grünen Rasen beweist er mit Handicap 3 ein ebenso sicheres Händchen wie auf dem Basketballfeld.
Der Neu-Wolf studierte von 2014 bis 2018 Lehramt Sport an der North Greenville University in South Carolina und an der University of Central Missouri. Für die Basketballteams der beiden Hochschulen erzielte er in der NCAA II vier Saisons 260 Dreier mit einer Trefferquote von 41,1 Prozent. 2018 begann er seine Profikarriere in Spanien, wo er in der LEB Plata zwei Saisons für Iraurgi SB und eine für CB Tizona Burgos auflief. Seine erste Station in Deutschland, der Heimat seiner Großmutter, waren 2021 die Bayer Giants Leverkusen in der ProA. Damals noch auf einer Ausländerstelle spielend, steuerte er in 28 Partien durchschnittlich 14,5 Punkte zum Erreichen des Playoff-Halbfinales bei, 7,5 davon durch Dreier mit einer Trefferquote von 47,0 Prozent.