Neue Sorgen für gebeuteltes JBBL-Team

Mit Nackenschlägen sind die Teams der Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) in dieser Saison auf unliebsame Weise vertraut. Die Zumutungen sind so massiv, dass vor allem die U16 das Saisonende in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) zunehmend herbeisehnt. Im Relegationsspiel am Sonntag um 12.30 Uhr bei den Dresden Titans steht der MBA aufgrund von Corona-Infektionen und Verletzungen erneut nur ein Rumpfteam zur Verfügung. Etwas zuversichtlicher kann die U19 ihr Heimspiel in der NBBL-Abstiegsrunde gegen die Eisbären Bremerhaven (Samstag, 13 Uhr, Stadthalle Weißenfels) angehen.

Auch auf Spielmacher Ilias Amin (am Ball) wird die U16 der MBA am Sonntag in Dresden verzichten müssen. Foto: Ewald Möhring

„Ich bin froh, wenn ich einen halbwegs spielfähigen Kader zusammenbekomme“, sagt U16-Trainer Marcus Brambora. Seit Wochen kreisen die Gedanken bei ihm in erster Linie um die Gesundheit seiner Spieler. Eine stetige Weiterentwicklung im Training, eine intensive Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner, all das, was normalerweise eine Saison prägt, ist hinfällig. In Dresden wird der MBA nun auch Spielmacher Ilias Amin fehlen, der nach einem im Training zugezogenen Bänderriss mindestens zwei Wochen ausfallen wird.

„Unter normalen Umständen hätte ich gesagt: Wir haben mit Dresden noch eine Rechnung offen“, erinnert Brambora an das Hinspiel Ende Oktober, als sich seine Mannschaft den Titans mit 61:73 geschlagen geben musste. Damals hatte die MBA fast doppelt so viele Foulpfiffe kassiert wie die Dresdner und musste ab dem zweiten Viertel auf den angeschlagenen Amin verzichten. Dennoch stand die Partie bis ins Schlussviertel hinein auf Messers Schneide.

Das Spiel der Titans steht und fällt mit ihren beiden längsten Spielern. Kilian Fischer (2,02 Meter) und Yaro Stahn (1,97) dominieren als Punktesammler und als Rebounder. Als Tabellendritter der Relegation geht für die Dresdner nach vorne nicht mehr viel, nach hinten droht aber auch keine Gefahr mehr. Der Gedanke an einen Überraschungscoup ist bei der MBA jedoch allenfalls hintergründig vorhanden. Heil rauszukommen aus diesem Spiel, ohne weitere Verletzungen, hat Vorrang. Nach dem Ende der Relegationsrunde wird die MBA in den Playdowns um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Von einer „sehr frustrierenden Saison“ spricht auch Werner Gorsky, Trainer der U19. „Die Einordnung der sportlichen Leistungsfähigkeit fällt unglaublich schwer. Vieles ist von Glück oder Pech abhängig.“ Seine Mannschaft war in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga bereits zweimal von einer vierwöchigen Zwangspause betroffen. In der Abstiegsrunde steht die MBA mit vier Siegen aktuell ordentlich da, ein weiterer Erfolg am Samstag gegen Bremerhaven wäre ein sehr großer Schritt zum Erreichen des Saisonziels.

Als Tabellendritter hat die MBA momentan zwei Siege Vorsprung auf die Bremerhavener, die ihre Karten im Kampf um den Klassenerhalt zuletzt aber mit Erfolgen gegen Dresden (65:62) und in Bayreuth (67:56) signifikant verbesserten. „Sie spielen deutlich besser als noch in der Hauptrunde, kämpfen unglaublich und lassen wirklich alles auf dem Feld.“ Für die MBA wird es darauf ankommen, die Energie der Eisbären zu matchen. „Und wir müssen beim Rebound einen besseren Job machen“, fordert Gorsky. Mit Carlo Meyer und Mitja Kruhl hat Bremerhaven zwei starke Außenspieler in seinen Reihen, die in jedem Spiel den Unterschied ausmachen können. Die MBA ist gewarnt, weiß aber auch um ihre eigenen Qualitäten, insbesondere in der Defensive. In Bestbesetzung werden aber auch die Gorsky-Schützlinge nicht antreten können. Felix Schwabe fällt bis zum Saisonende verletzt aus, zudem gab es einen positiven Corona-Fall.