Die Hoffnungen waren ohnehin nicht mehr groß, doch nun ist es amtlich: Die Mannschaften der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) werden in dieser Saison nicht mehr aufs Parkett zurückkehren können. NBBL und JBBL entschieden sich erwartungsgemäß für einen Abbruch der Spielzeit, zeigten den betroffenen Klubs aber immerhin eine Perspektive für den Sommer auf.
„Die Inzidenzen sind zuletzt in allen Bundesländern gestiegen, eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Um Klarheit zu schaffen, haben wir uns entschlossen, den Spielbetrieb für die laufende Saison zu beenden“, sagte Uwe Albersmeyer, Geschäftsführer der NBBL GmbH. Diese Entscheidung hat zur Folge, dass es in NBBL und JBBL in diesem Jahr keinen deutschen Meister geben wird. Das populäre Top4-Turnier fällt aus. Absteiger werden ebenfalls nicht ausgespielt. Neubewerber werden jedoch die Chance erhalten, in die NBBL oder JBBL nachzurücken, sollten andere Vereine auf ihr Startrecht verzichten. Die MBA als gemeinsames Projekt des SYNTAINICS MBC und des Basketball-Verbandes Sachsen-Anhalt (BVSA) wird auch in der kommenden Saison die höchsten deutschen Nachwuchsligen bereichern.
Um die Wartezeit auf die kommende Saison zu verkürzen und die nun schon seit Monaten ausgebremsten Talente wieder an das Wettkampfniveau heranzuführen, locken NBBL und JBBL erstmalig mit einer Summer-League, deren Spielplan sich vom 1. Juni bis 31. August erstrecken soll. Die Teilnahme daran ist freiwillig. Neben einem Fünf-gegen-Fünf- ist auch ein Drei-gegen-Drei-Format vorgesehen. Im Gegensatz zum Pendant in der NBA werden die Summer-League-Partien aber nicht zentral an einem Ort ausgetragen. Stattdessen sind, wie aus dem Ligabetrieb gewohnt, Heim- und Auswärtsspiele geplant. Möglichst kurze Reisewege sollen bei der Gruppeneinteilung allerdings Priorität besitzen. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sind tagesaktuelle Corona-Schnelltests vorgesehen.
Die MBA-Teams planen eine Teilnahme an der Summer-League. „Wir werden alles dafür tun, damit die Jungs wieder spielen können“, hatte MBA-Leiter Alexander Rolle zuvor bereits betont. Überrascht hat ihn die Entscheidung des Saisonabbruchs nicht: „Wir hätten uns das sicher anders gewünscht, aber realistisch betrachtet war das natürlich schon seit langem absehbar.“ Rolle sorgt sich nun vor allem um die Talente, die im Sommer vor einem Übergang stehen, entweder von der JBBL zur NBBL oder von der NBBL zum Seniorenbereich. „Sie waren dann bereits ein Jahr komplett raus und verlieren schließlich noch ein zweites, weil sie in ihren neuen Teams wieder die Jüngsten sind und kaum Spielanteile erhalten“, sagt Rolle. Klubs und Liga müssen nun gemeinsam Lösungen für diese und andere Problematiken erarbeiten. Der Sommer dürfte arbeitsreich werden – auch für Rolle.