Als Sieger des zweiten Halbfinalspiels überzeugte die BV Chemnitz 99 mit einem 80:66-Erfolg gegen Science City Jena und stand als Final-Gegner der Wölfe am Sonntagnachmittag fest. Vor dem Finalspiel wurde noch zwischen Science City Jena und den Cuxhaven BasCats der dritte Platz ausgespielt. Die enge Partie gewannen schließlich die Nordlichter mit 69:66. Somit landete Jena auf dem vierten Platz und Cuxhaven sicherte sich den Bronzerang.
Im Finalspiel musste der MBC auf den an der Schulter verletzten Center Cheick Diakite verzichten. Wie in der Partie am Vortag markierte Ivan Elliott die ersten Punkte per Distanztreffer. Der MBC kam gut ins Spiel, führte nach acht Minuten mit 21:8 deutlich. Bei noch 1:13 Minuten auf der Uhr kam es fast zum Spielabbruch. Wölfe-Coach Björn Harmsen bekam zwei Technische Fouls wegen Meckerns und wurde der Halle verwiesen, woraufhin auch das gesamte MBC-Team die Halle verließ. Der BV Chemnitz 99 folgten seinem Trainer Anton Mirolybov ebenfalls vom Parkett, es herrschten Minuten der Stille und Verwunderung. Beide Teams nutzten diese Form des Protests, um ihren Unmut gegen deutlich überforderte Schiedsrichter zu zeigen. „In einem Spiel zwischen einer BBL- und Pro-A-Mannschaft zwei Oberliga- und Regionalliga-Schiedsrichter anzusetzen war alles andere als glücklich. Weder für Chemnitz noch den MBC war es somit leicht ein ordentliches Basketballspiel zu absolvieren, ich denke durch die Androhung des Spielabbruchs, sollte dies auch jedem in der Halle klargeworden sein“, so MBC-Manager Martin Geissler. Nach wenigen Minuten erschienen beide Mannschaften wieder, auch Björn Harmsen nahm wieder auf seiner Trainerbank Platz. Die anschließenden vier Freiwürfe verwandelten die Chemnitzer souverän, konnten zum Viertelende zum 23:23 ausgleichen. Wayne Bernard brachte sein Team mittels Dreier wieder in Front (26:23). Bis zur Halbzeit baute der Bundesligaaufsteiger seinen Vorsprung auf 40:34 aus.
Nach dem Seitenwechsel behielt der MBC die Oberhand, gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Auch der Chemnitzer Coach Anton Mirolybov kassierte im dritten Viertel ein Technisches Foul, weil er eine Schiedsrichterentscheidung lautstark kritisierte. Sein Team ließ sich von dem Ehrgeiz aber nur bedingt anstecken, lag nach dem dritten Viertel noch mit 49:54 hinten. In den letzten zehn Minuten der Begegnung in der Werner-Seelenbinder-Halle im Jenaer Stadtteil Lobeda-West sorgte MBC-Guard Adeola Dagunduro mit seinen beiden erfolgreichen Freiwürfen zum 72:55 für den Schlusspunkt aus Sicht des Harmsen-Teams. Mit einem Dreier des Chemnitzers Davon Roberts endete die Finalbegegnung. Der MBC gewann zwar Spiel und Turnier, auf einen Pokal warteten die MBC-Spieler aber vergebens.
Bereits am Samstag im Halbfinalspiel wartete ein gut eingespieltes Cuxhavener Team auf die Wölfe. Der Sprungball ging an den MBC, die Mannschaft überzeugte in den ersten Minuten mit einer guten Ballrotation und vielen Distanzwürfen. Ivan Elliott machte die ersten Punkte per Dreier, auf den die Nordlichter aber die passende Antwort fanden. Das Harmsen-Team konnte zunächst einen Vorsprung herausspielen, den die Gegner aber schnell abarbeiteten und mit 25:26 ging es ins zweite Viertel. Hier zeigten die Mitteldeutschen eine stärkere Leistung und konnten sich mit gutem Zusammenspiel und stark aus der Distanz absetzen. In der 20. Spielminute lagen die Wölfe mit einem Zehn-Punkte-Polster vorn, die Niedersachsen kamen zur Halbzeitpause wieder bis auf 49:43 ran.
Zurück auf dem Parkett zeigte sich für 17 Spielminuten ein starkes MBC-Team aus dem besonders Sascha Leutloff und Ivan Elliott hervorstachen und wichtige Treffer versenkten. Dann folgte ein Schockmoment für die Mitteldeutschen: Während eines Blocks fiel Center Cheick Diakite ungünstig auf seine schon lädierte Schulter und musste für den Rest des Spiels auf der Bank behandelt werden. Demzufolge musste Elliott wieder auf der Center-Position aushelfen. In den letzten beiden Minuten der regulären Spielzeit schlichen sich immer mehr Unkonzentriertheiten bei den Wölfen ein. Die BasCats hingegen schienen alles zu treffen und verbuchten aus Ballverlusten leichte Punkte. Mark Dorris gelang zur Schlusssirene der 79:79-Ausgleich. In der Verlängerung ging es sehr eng weiter. Radenko Pilcevic versenkte einen Distanzwurf, Dagunduro überzeugte mit einem einarmigen Dunk. In der 44. Minute musste Johnnie Gilbert mit dem fünften Foul vom Feld, die Mitteldeutschen gewannen die Partie schließlich mit 95:93.
MBC gegen Chemnitz: Gilbert (11), Dagunduro (16), Khartchenkov (5), Pilcevic (2), Leutloff (6), Stucki (6), Bernard (11), Elliott (15).
BV TU Chemnitz: Bufford (13), Lipke (5), Johnson (9), Ansehl (2), Roberts (9), Rastatter (4), Rosenthal (19), Harbut (4), Zyskunov (2)
MBC gegen Cuxhaven: Gilbert (10), Dagunduro (13), Khartchenkov (10), Pilcevic (11), Leutloff (14), Bernard (17), Elliott (20).
Cuxhaven BasCats: Jeka (7), Wischnewski (8), Hasenkamm (2), Kesselring (10), Fuller (21), Dorris (27), Williams (18).