MBC-Wölfe reisen in die o2 World nach Berlin und wollen Pokalteilnahme aus eigener Kraft

Am Mittwoch, den 20.01.2010, sind die Aufsteiger des Mitteldeutschen Basketball Clubs zu Gast in der o2 World. Dort treffen sie auf den Rekordmeister ALBA Berlin, um die Hinrundenbegegnung vom 8. Spieltag auszutragen. Anwurf ist 20:00 Uhr und der MBC wird von zahlreichen Fans begleitet. Zwar gehen die Wölfe als klarer Außenseiter in das Spiel, dennoch können sie sich mit einem Sieg aus eigener Kraft für den BBL-Pokal qualifizieren.

„Das wird für mich ein besonderes Ereignis, da ich noch nie in der o2 World war. Ich wollte mir meinen ersten Besuch in der neuen Halle solange aufsparen, bis ich selbst mal dort spiele. Dieser Traum ist nun recht schnell in Erfüllung gegangen. Zahlreiche Freunde unterstützen mich dort und ich freue mich auf das Aufeinandertreffen mit meinem alten Teamkollegen Philipp Zwiener“, resümiert MBC-Kapitän und Ex-Albatros Sascha Leutloff im Vorfeld des Spiels gegen den Spitzenclub. Auch Guido Grünheid stand drei Spielzeiten lang im Kader der Hauptstädter. Der Nationalspieler freut sich auf das Spiel gegen den Ex-Club: „Es ist schön, mal wieder in Berlin zu spielen, auch wenn wir nicht mehr im alten Wohnzimmer Max-Schmeling-Halle zu Gast sind. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, ALBA zu ärgern.“
Doch nicht nur für die beiden Ex-Albatrosse ist das Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer eines der Saisonhighlights. Schließlich trifft bei der Partie der Beko BBL-Aufsteiger MBC auf den absoluten Ligakrösus. Mit einem Etat von aktuell 7,5 Mio. Euro setzt ALBA Berlin Maßstäbe in der deutschen Belétage. Zudem spielen sie seit September 2008 in der o2 World Berlin, einer der modernsten Multifunktionshallen Europas. Die Arena fasst bei Basketballspielen 14.500 Zuschauer und setzt mit 9.723 Zuschauern pro Spiel den Zuschauerrekord in Deutschlands höchster Spielklasse.
Headcoach der Berliner ist Luca Pavicevic, der am vergangenen Wochenende gegen die LTi Giessen 46ers sein Jubiläum von 150 gecoachten Spielen für den Club feierte. Im Jahr 2008 holte Pavicevic die Meisterschaft nach Berlin zurück und in der darauf folgenden Euroleague-Spielzeit konnte sich ALBA Berlin unter die 16 besten Teams Europas platzieren. Der Serbe setzt auf eine kleinere Rotation, bei der allerdings meist die Spielzeit der deutschen Talente etwas kurz kommt. Kontinuität wurde 2009/10 bei der Kaderzusammenstellung großgeschrieben und in der Sommerpause nur wenige Spieler ausgetauscht. Lediglich Power Forward Kenan Bajramovic wurde ins Team geholt. Mitte Dezember bat er jedoch um eine Vertragsauflösung. Für ihn kam mit Jurica Golemac ein weiterer Top-Spieler, der vom Euroleague-Sieger 2009 Panathinaikos Athen an die Spree wechselte. Golemac gehört seit dem Jahr 2000 der slowenischen Nationalmannschaft an und stand bereits bei diversen europäischen Spitzenclubs unter Vertrag. Für die Verstärkung auf der Small-Forward-Position ließen sich die Hauptstädter Zeit bis nach Saisonbeginn. Anfang November fanden sie mit Derrick Byars endlich das passende Puzzleteil. Der US-Amerikaner wurde 2007 von den Portland Trailblazers in die NBA gedraftet, konnte sich dort aber nicht etablieren. Nach Zwischenstationen bei den Köln 99ers und in Roanne in der ersten französischen Liga spielte er 2008/09 in der NBA Development League. Vier Akteure punkten durchschnittlich zweistellig in der Mannschaft von Luca Pavicevic. Topscorer ist der Ex-Wolf Julius Jenkins (stand 2003 vor Saisonbeginn im MBC-Kader) mit 13,6 Punkten pro Spiel, mit 5,6 Korbabprallern ist Immanuel McElroy bester Rebounder und Rashad Wright ist mit 3,6 Assists bester Passgeber der Berliner. ALBA Berlin steht derzeit mit nur drei Niederlagen bei 15 Siegen auf dem ersten Tabellenplatz. Am letzten Wochenende feierten sie einen deutlichen 80:55-Erfolg gegen Gießen. Im europäischen Wettbewerb Eurocup ist der Rekordmeister ebenfalls sehr erfolgreich und zog in die Runde der besten 16 ein, wo nun Spitzenteams wie Le Mans oder Juventut Badalona auf dem Plan stehen.
Erst einen Sieg konnte der Mitteldeutsche Basketball Club in seiner Geschichte gegen die Hauptstädter feiern, während sie in neun Spielen das Nachsehen hatten. Der einzige Sieg gelang dem MBC im Jahr 2001 mit 90:78 in der Jahrhunderthalle Spergau. Auch wenn die Statistik gegen die Wölfe spricht, konnte der Club in dieser Saison mit Siegen gegen Bonn, Oldenburg und Bamberg bereits drei ganz große Teams ärgern und will auch gegen die Berliner für ein spannendes Spiel sorgen. Mit einem möglichen Erfolg über ALBA Berlin würde sich der Mitteldeutsche Basketball Club zudem auch aus eigener Kraft für das Viertelfinale des BBL-Pokals qualifizieren.
Sollten die Wölfe jedoch nur mit einem Punkt die Heimreise antreten, sind sie auf die Mithilfe anderer Teams angewiesen. Sollte es bis zum Abschluss der Hinrunde am 22. Januar zu einem Vierer-Vergleich zwischen dem MBC, Bremerhaven, Göttingen und Bamberg kommen, würde der MBC den Ex-Meister Bamberg aus dem Pokalwettbewerb verdrängen. Vorausgesetzt Göttingen gewinnt eines seiner Spiele gegen Oldenburg und Düsseldorf und Bamberg gewinnt sein letztes Spiel gegen Hagen.

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