Lange haben die Wölfe am Mittwochabend im gut gefüllten Bonner Telekom Dome gekämpft und gleich mehrmals nach dem Sieg gegriffen, doch am Ende sollte das Feiern den Hausherren vergönnt bleiben. Zum Saisonauftakt waren mehr als 50 MBC-Fans gereist, um ihre Mannschaft zum ersten Erfolg zu supporten. Die weitgereisten Anhänger erlebten ein Wechselbad der Gefühle, am Ende hat es für ihr Team jedoch nicht gereicht. Besonders aus der Distanz waren die Mitteldeutschen nicht so erfolgreich wie zuletzt in den Testspielen, am Ende stand eine Dreierquote von 29,6 % im Gegensatz zu den Bonner 45,5 %.
Eröffnet wurde das erste Spiel der Saison mit zwei Bonuswürfen von Patrick Ewing Junior, Steve Wachalski glich per Korbleger aus. Die Bonner nutzten den Heimvorteil und setzten sich schnell mit sieben Zählern ab, bis die Wölfe in Fahrt kamen. Dennoch konnten die Mitteldeutschen sich nicht in Schlagdistanz bringen, mit einem Dreier von Robert Vaden wuchs der Rückstand nach gut fünf Minuten auf 6:16 an. Zu groß war der Respekt der unerfahrenen MBC-Mannschaft vor dem Beko BBL-Spitzenteam. Zwei Distanztreffer von Hördur Vilhjalmsson brachten die Poropat-Schützlinge schließlich wieder auf Kurs und mit 18:24 ging es ins zweite Viertel. Hier verkürzte Malte Schwarz aus der Distanz und brachte seine Mannschaft dadurch auf drei Zähler ran. Der MBC blieb zunächst auf Schlagdistanz, bis Andrej Mangold für die Bonner von jenseits der 6,75 Meter einen 8:0-Lauf der Telekom Baskets einläutete. In einer Auszeit besprach Silvano Poropat das Vorgehen und Malte Schwarz setzte dies mit einem weiteren Dreier um. An der Freiwurflinie ließen die Wölfe einige wichtige Punkte liegen und nach einem Korbleger von Chris Ensminger wuchs der Rückstand zweistellig an. Immer wieder musste Steve Wachalski sich nach Bonner Fouls an der Linie beweisen und die Bonuswürfe saßen immer besser. Mit diesem Selbstvertrauen lochte der gebürtige Köthener kurz vor der Pause einen Dreier zum 38:45 ein, doch Fabian Thülig antwortete auf der Gegenseite in gleicher Manier und so ging es mit 38:48 in die Kabine.
Die Wölfe kamen gut aus der Halbzeitpause, Chad Timberlake netzte im ersten Angriff einen Korbleger ein und zwei Minuten später war auch Devin Uskoski erfolgreich. Erst im Anschluss fiel der erste Bonner Korb nach der Pause, getroffen von Chris Ensminger. Einige Fouls bestimmten das Geschehen der ersten Viertelhälfte und nach zwei Bonuswürfen von Devin Uskoski und einem Korbleger durch Chad Timberlake zum 46:50 schöpften die mitgereisten MBC-Fans neue Hoffnung. Diese minderte Robert Vaden zwar direkt im Anschluss mit einem Dreier, doch die Saalestädter blieben hartnäckig dran. Nach einem Korbleger von Isländer Vilhjalmsson schmolz der Rückstand auf drei Punkte. Doch Djordje Pantelic kassierte in der 27. Minute ein Technisches Foul wegen Verzögerung, die Baskets nutzten diese Chance und machten fünf Zähler. Wieder war es Vilhjalmsson, der dagegen hielt und einen Dreier einlochte. Es lief immer besser für die Wölfe und so netzte Steve Wachalski kurz vor Viertelende einen Korbleger zum 58:60. Beim Stand von 58:63 ging es in den Schlussabschnitt. Der MBC blieb weiter auf Kurs und so eröffnete Steve Wachalski die finalen zehn Minuten, nach einem And One von Kelly Beidler waren die Mitteldeutschen wieder auf Schlagdistanz. Die Bonner legten vor, doch die Wölfe blieben ihnen vehement auf den Fersen. Scharfschütze Malte Schwarz jagte bei noch sieben Minuten auf der Uhr einen Dreier zum 66:67 durch die Reuse, das Spiel war wieder vollkommen offen. Die Hausherren reagierten mit einer Auszeit. Kelly Beidler war es direkt danach, der per Freiwurf ausglich, doch die Magentafarbenen hielten dagegen. Nach zwei schnellen Dreiern der Telekom Baskets zog Silvano Poropat bei 69:75 eine Auszeit. Die Wölfe fingen sich wieder, doch die Gastgeber hatten die Nase vorn. Mit taktischen Fouls versuchte der MBC das Ruder nochmal herumzureißen, doch das Team von Mike Koch ließ sich den Sieg nicht abluchsen. Mit einer 76:83-Niederlage mussten die Mitteldeutschen die Heimreise antreten.
„Heute wäre mehr drin gewesen, doch vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Leistung gezeigt“, kommentiert MBC-Coach Silvano Poropat.
Am Samstag folgt im Wolfsbau ab 19:30 Uhr die Saisoneröffnung vor heimischem Publikum gegen Phoenix Hagen.
MBC: Beidler (11 Pkt., 7 Reb.), Curry (4), Schwarz (9), Pantelic (5), Vilhjalmsson (11), Leutloff (2), Lange (1), Wachalski (20), Timberlake (6), Uskoski (7).
Telekom Baskets Bonn: McCray (4), Ensminger (6), Veikalas (9), Ewing Jr. (10), Mangold (3), Thülig (6), Jordan (10), Weems (20), Vaden (8), Wohlfahrt-Bottermann (7).