MBC verliert Testspiele gegen Göttingen und Jena

Der Mitteldeutsche Basketball Club konnte die beiden Testspiele gegen die Erstligaaufsteiger aus Jena und Göttingen nicht für sich entscheiden. Doch die Ergebnisse zeigen, dass MBC-Coach Uwe Sauer sein Team gut auf die neue Saison vorbereitet hat. Bereits am Mittwochabend unterlagen die Weißenfelser in Göttingen mit 74:87 und am Freitagabend in Jena mit 68:72. Der letzte Test vor dem Bundesligastart gegen Rhöndorf am Samstag erfolgt am Dienstagabend (19:30 Uhr) in Sandersdorf.

Der letztjährige Meister der 2. Basketball Bundesliga Nord empfing den Mitteldeutschen BC am Mittwochabend als erstes Team in seiner neuen Bundesligaspielstätte. Über 2000 Zuschauer wollten sich diese Premiere gegen die Wölfe nicht entgehen lassen und sorgten gemeinsam mit den Teams für einen schönen Basketballabend. Zwar mussten sich die Wölfe am Ende knapp mit 87:74 geschlagen geben, doch dieses Ergebnis spricht nicht unbedingt für die BG Göttingen, schließlich mussten die Wölfe schon ab dem zweiten Viertel auf ihren etatmäßigen Aufbauspieler Drew Williamson verzichten. Der quirlige US-Boy zog sich eine Bänderüberdehnung zu und konnte in der zweiten Halbzeit nur noch zuschauen. Das erste Viertel gestaltete sich mit 25:21 für die BG Göttingen noch sehr ausgeglichen, ehe die Niedersache im zweiten Abschnitt den Vorsprung erhöhen konnten. Zwar gingen die Wölfe nach einem Dreier von Drew Williamson und einem Korbleger von Frieder Diestelhorst mit 28:26 in Führung, doch dann zeigten die Gastgeber ihre Qualität von jenseits der Dreierlinie und verwandelten durch Ivey, Mulic und Grimaldi bis zur 17. Minute zum 39:30. Zur Halbzeitpause lagen die Wölfe mit 36:47 hinten.
Ein Grund für den Rückstand lag zu diesem Zeitpunkt vor allem in der Reboundüberlegenheit der Göttinger (27:20), schon im ersten Viertel erlaubten die Wölfe ihrem Gegner zehn zweite Chancen, die Göttingen mit einer besseren Wurfquote gut ausnutzte. Nach der Pausenanalyse setzten die Wölfe genau dort an und gestatteten der BG im dritten Viertel insgesamt nur vier Rebounds und schnappten sich selbst zwölf. Letztendlich vergaben die Wölfe aber viele Chancen durch Unkonzentriertheiten und gaben den Ball insgesamt 25 mal ab, allein im letzten Viertel machte die MBC-Mannschaft zehn Turnover. Den größten Vorsprung konnte die BG Göttingen in der 24. Minute mit 60:42 erzielen, nach drei weiteren erfolgreichen Distanztreffern von Moore, Ivey und Jenkins. Doch auch der MBC steckte nicht auf und kämpfte energisch gegen die drohende Niederlage. Das Team von Uwe Sauer verkürzte den Rückstand durch einen 15:1-Lauf bis zur 27. Minute. Dabei fielen unter anderem Dreier von Buse, Grepl und Den Boer, aber auch Ron Thompson versenkte sechs Punkte im Korb des Bundesligisten. Vor dem letzten Viertel zeigten die Anzeigetafeln in der Göttinger Lokhalle 69:61 für den Gastgeber.
In der Schlussphase konnte Lance Den Boer per Dreier auf 70:72 (34. Minute) verkürzen. Jetzt zeigte sich aber, dass den Wölfen mit Drew Williamson ein wichtiger Spieler in der entscheidenden Phase schmerzhaft fehlte, während die Göttinger mit ihrem „Guard-Terror“ aus dem Vollen schöpfen konnten. So leitete Mulic per Dreier den 13:2-Lauf zum 87:74-Schlussstand ein.
Am Freitagabend trafen die Wölfe auf den letzten Erstligisten in ihrem Vorbereitungsprogramm. Gastgeber Science City Jena lud zu den bibop baskets in die Sporthalle Jena-Lobeda. Nur knapp 300 Zuschauer kamen in die bisherige Spielstätte des Bundesligaaufsteigers. Während die Weißenfelser im Hinspiel vor einer Woche mit 77:66 deutlich die Oberhand hatten, gingen die Thüringer am Freitagabend deutlich motivierter und energischer in das Testspiel. Dies bekam zu Beginn der Partie auch gleich Ronald Thompson zu spüren, der mit einem unsportlichen Foul von Ajmal Basit schmerzhaft gestoppt wurde und fortan mit einem zerfetzten Trikot auflaufen musste. Zwar führte der MBC nach drei Minuten knapp mit 5:2, doch dann zogen die Jenaer über 7:5 auf 14:7 (zwei Dreier von Linke und Shelton) davon. Das erste Viertel endete mit 18:11 für Jena. Wie im Spiel gegen Göttingen hatten die Wölfe Nachteile im Rebound, so nutzte vor allem Basit seinen Körper unter dem Korb effektiv um die Rebounds abzuräumen.
Auch im zweiten Spielabschnitt gelangen den Wölfen lediglich elf Zähler, was jedoch aufgrund der ebenfalls vorhandenen Ladehemmungen von Jenas Offense (zwölf Punkte) glücklicherweise nicht so sehr ins Gewicht fiel. Zwar zog Science City Jena bis zur 14. Minute nach einem Dreier von Kapitän Ali Seggelke auf 25:13 davon, doch die Wölfe kämpften sich Punkt um Punkt zurück ins Spiel. Mit einem 8:1-Run konnte der Rückstand auf 22:27 verringert werden, in die Pause gingen beide Teams beim Stand von 30:22.
Wie schon im Hinspiel gaben die Wölfe im dritten Abschnitt richtig Gas im Angriff und markierten erneut 28 Punkte, doch auch Jena war – anders als zuvor im Spiel – deutlich stärker in der Offensive. Nach 23 Minuten konnte Ronald Thompson für den MBC zum 30:32 treffen. Doch vor allem von jenseits der Dreierlinie war Jena jetzt stark und versenkte dreimal durch Linke, Seggelke und Zlotowski. Damit wuchs der Vorsprung wieder auf 54:43 (29. Minute). Erst ein Dreier durch Drew Williamson und vier Zähler in Folge von Ralph Schirmer ließen die Weißenfelser bis zum Ende des dritten Viertels wieder ins Spiel kommen (50:54).
Doch auch im letzten Abschnitt konnte der Rückstand nicht in einen Vorsprung umgewandelt werden. Zwar verkürzte der erstmals nach seiner Gesichtsverletzung eingesetzte Mensah Taylor Sekunden vor Schluss auf 68:69, doch die taktischen Fouls der Wölfe verfehlten bei Al Elliot ihr Ziel, der US-Aufbauspieler versenkte drei seiner vier Freiwürfe sicher zum 72:68-Endergebnis.
Dennoch zeigt sich MBC-Cheftrainer Uwe Sauer nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben zwar die Spiele gegen Göttingen und Jena verloren, aber dennoch können wir sehr zufrieden sein. Gegen Göttingen mussten wir auf Drew verzichten und haben dennoch die Chance gehabt zu gewinnen und auch gegen Jena haben wir uns von einem hohem Rückstand nicht unterkriegen lassen. Das zeigt, dass wir eine starke Mannschaft haben.“
Am Dienstagabend spielen die Wölfe ihr letztes Trainingsspiel bei der ambitionierten Regionalligamannschaft der BSW Sixers in Sandersdorf. Ab 19:30 Uhr trifft der MBC auf die Ex-Wölfe Daniel Montag und Alexander Rosanke. Bei diesem Spiel soll der Feinschliff für den Bundesligaauftakt am 29. September gegen die SOBA Dragons Rhöndorf gemacht werden.

BG Göttingen vs. MBC: 87:74 (25:21; 22:15; 22:25; 18:13)

MBC: Williamson (5), Den Boer (13), Hoepke (4), Buse (11), Diestelhorst (2), Grepl (6), Leutloff (7), Schirmer (2), Thompson (22), Cardenas (2).

BG Göttingen: Douloudis (3), Ivey (18), Nies (2), Dill (7), Kirkley (3), Grimaldi (7), Thorpe (6), Hanson (9), Moore (15), Mulic (6), Jenkins (11).

Science City Jena vs. MBC: 72:68 (18:11; 12:11; 24:28; 18:18)

MBC: Williamson (13), Den Boer (11), Hoepke (2), Buse (2), Diestelhorst (1), Grepl (5), Leutloff (12), Taylor (4), Schirmer (4), Thompson (14), Cardenas.

Science City Jena: Zlotowski (3), Moss (16), Seggelke (16), McCaw (11), Basit (8), Shelton (7), Buss (2), Linke (3), Elliot (6).