Gästetrainer und Ex-Wolf Sebastian Machowski hatte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel einige positive Worte für den MBC übrig, lobte die Stimmung in der Halle und die schwere Partie, welche der MBC den Nordlichtern geboten hatte. Das konnte aber nicht über die Niederlage hinwegtrösten, welche die Wölfe gerade verdauen mussten. In 40 umkämpften Minuten kosteten zwei Schwächephasen im Schlussviertel die Chance auf den Sieg. Hördur Vilhjalmsson eröffnete die Begegnung aus der Distanz und die Mitteldeutschen machten mit einer hohen Energie den Oldenburgern das Leben schwer. MBC-Serbe Pantelic klaute sich den Ball, Kelly Beidler blockte Gegenspieler Kramer, Steve Wachalski war unterm Korb erfolgreich. Adam Chubb setzte dem zwei Bonuswürfe entgegen, doch Djordje Pantelic wies die Gäste mit einem Dunk in die Schranken. Erst nach vier Minuten fanden die EWE Baskets ihre Linie und nach schnellen Punkten von Ronnie Burrell und einem offenen Dreier von Ricky Paulding stand es plötzlich 7:7. Es entwickelte sich ein ebenbürtiger Schlagabtausch, ein Unsportliches Foul von Burrell an Pantelic in der sechsten Minute brachte die Gäste kurzzeitig aus der Fassung. Djordje Pantelic begeisterte das Publikum mit Freiwürfen, einem Korbleger und einem Ballgewinn. Auch Hördur Vilhjalmsson nahm wieder Fahrt auf aber die Oldenburger ließen sich nicht lumpen und glichen wieder aus. Bei noch zwei Sekunden auf der Shotclock jagte Isländer Vilhjalmsson einen verrückten Not-Dreier durch die Reuse, mit 22:20 ging es in den nächsten Abschnitt. Julius Jenkins glich mit einem freien Korbleger schnell aus, Osvaldo Jeanty konterte aber mal wieder aus der Distanz. Die Wölfe legten ordentlich vor und machten wichtige Punkte gut, doch die Nordlichter blieben dicht dran und ließen sich nicht abwimmeln. Immer wieder glichen die Mannen von Sebastian Machowski aus, Mitte des Viertels hatten beide Teams kein rechtes Wurfglück. Chris Kramer holte in der 19. Minute die erste Führung für Oldenburg und nach einem Dunk von Big Man Robin Smeulders ging es mit einem kleinen Rückstand aus MBC-Sicht mit 31:35 in die Halbzeitpause.
Zurück im Spiel startete der bärenstarke Pantelic mit einem Korbleger, erneut folgte ein Schlagabtausch, bei dem aber zunächst die Gäste die Nase vorn hatten. Djordje Pantelic setzte nach vier Minuten in der zweiten Hälfte schließlich zum Dreier an – und traf, schloss somit zum 40:42 auf. Eng ging es weiter, auch ein Technisches Foul wegen Floppings von Hördur Vilhjalmsson konnte dem keinen Abbruch tun. Auf einen Dreier von Ricky Paulding reagierte Silvano Poropat mit einer Auszeit, die schnell Wirkung zeigte. Kelly Beidler blockte einen bombensicheren Korblegerversuch von Robin Smeulders, mit zwei schnellen Dreiern von Devin Uskoski holten sich die Wölfe die Führung in der 29. Minute zurück. Zu Beginn des Schlussabschnitts zeigte die Anzeigetafel 54:50 für den MBC an. Kelly Beidler setzte noch einen Korbleger drauf, doch dann kamen die Saalestädter komplett aus dem Rhythmus. Distanztreffer von Ronnie Burrell und Dru Joyce machten die hart erkämpfte Führung innerhalb von zwei Minuten wieder Zunichte, nach einer Auszeit reagierte Devin Uskoski mit einem Korbleger, aber wieder war die Partie auf Augenhöhe. In der Defense spielte Oldenburg nun stärker auf, mehrere dumme Ballverluste in dieser Phase ermöglichten den Gästen einen 9:0-Lauf, den erst ein Dreier von Hördur Vilhjalmsson beenden konnte. Wegen anhaltendem Trashtalk zwischen Chris Kramer und Hördur Vilhjalmsson kassierten beide Akteure in der 38. Minute ein Technisches Foul, der Isländer ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Im Gegenteil, es schien ihn noch einmal zur Hochform auflaufen, seinen Teamkollegen fehlte teils regelrecht der Mut zum Wurf. Zwei erfolgreiche Treffer brachten die Hausherren noch einmal auf vier Punkte heran, reichen sollte das aber nicht. Vier Bonuswürfen der EWE Baskets, zwei resultierend aus einem Unsportlichen Foul von Kelly Beidler an Ronnie Burrell kurz vor Ende, besiegelten schließlich die 67:75-Niederlage.
Silvano Poropat resümiert auf der Pressekonferenz: „Oldenburg war heute am Ende einen Tick besser in diesem schweren Spiel. Vor allem mit der Defense hat es uns Oldenburg schwer gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir durch Kampf und Krampf mitgehalten, in der zweiten Hälfte haben wir mehr als Team gespielt, hatten aber zwei Schwächephasen, die uns den Sieg gekostet haben. In der Endphase hatten wir zu viele Ballverluste und konnten den Gegner nicht durch Fouls stoppen. Mein Team hat trotzdem eine tolle und kämpferische Leistung abgeliefert. Am Ende müssen wir nun nur noch mehr Konzentration aufwänden. Ich bin allerdings etwas enttäuscht, dass die Halle heute nicht so voll war, obwohl mein Team zuletzt so gut gespielt hat. Mehr Zuschauer würden uns noch mehr Energie geben.“
MBC: Beidler (10), Jeanty (3), Pantelic (11 Pkt., 5 Reb.), Vilhjalmsson (21), Leutloff (2), Heyden (2), Wachalski (4), Timberlake (2), Uskoski (12), Schwarz, Lieser, Lange.
EWE Baskets Oldenburg: Kramer (9), Joyce (8), Wysocki (5), Chubb (16), Smeulders (2), Jenkins (9), Paulding (12), Freese (1), Burrell (13), Bahiense de Mello, Smit.