Spannender hätte das erste Spiel in der Arena Leipzig nicht sein können. In einer nervenzerreißenden Schlussphase verlangte der Mitteldeutsche Basketball Club am Sonntagabend den 3372 Zuschauern alles ab und präsentierte sich dabei sehr gut. Auf die Tribüne musste diesmal Marcus Hatten, Josh Parker und Hrvoje Kovacevic standen beide auf dem Spielbogen. Kyle Visser markierte die ersten Punkte des Spiels in der Arena per Hakenwurf, für den MBC eröffnete Angelo Caloiaro. Aus der Distanz bescherte Hrvoje Kovacevic den Wölfen dann nach drei Minuten auf dem Parkett die erste Führung, bevor sich ein munterer Schlagabtausch beider Teams einstellte. Ein Dreier des serbischen Hünen Djordje Pantelic schob die Mitteldeutschen zwar wieder in Führung, doch die Braunschweiger blieben ihnen im Nacken. Kurz vor Ende drehte Josh Parker auf und mit 21:17 ging es in den zweiten Abschnitt. Nach einem Treffer von Aaron Doornekamp versenkte Josh Parker einen Wurf von jenseits der 6,75 Meter. Auf Augenhöhe ging es weiter, Die Wölfe zeigten sich wach und voller Energie. Martins Meiers krachte einen Dunk in die Reuse, Mike Cuffee reckte sich nach dem fast verloren geglaubten Ball und verwandelte ihn in wichtige Punkte. Malte Schwarz und Mike Cuffee verschafften ihrem Team zudem mit Dreiern ein wenig mehr Luft und selbst eine Braunschweiger Auszeit stoppte den MBC nicht. Per And One von Center Meiers war der MBC mit über zehn Punkten vorn, mit 41:29 ging es in die Kabine.
Zurück im Spiel begannen die Phantoms wie die Feuerwehr. Innerhalb von drei Minuten legten sie einen 10:2-Lauf hin, den der MBC mit einer Auszeit beendete. Danach kamen die Wölfe wieder besser ins Spiel. Zwei Minuten später folgte eine Schrecksekunde für die Gastgeber: Mike Cuffee lag schmerzverzerrt am Boden und hielt sich den rechten Fuß. Er musste vom Medical Team vom Parkett begleitet werden. Diese Szene schien den MBC etwas aus dem Konzept gebracht zu haben, denn in der Folge kamen die Niedersachsen nach einem Dreier nach spektakulärem Pass von Isaiah Swann auf Immanuel McElroy auf zwei Punkte heran. In dieser Phase fanden die Poropat-Schützlinge kaum ein Mittel gegen Swann, der prompt ausglich. Erneut kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen. An dessen Ende setzten sich die Gastgeber nicht zuletzt durch einen weiteren Dunk von Martins Meiers knapp durch, mit 57:55 wurde der Schlussabschnitt eingeläutet. Auch die letzten zehn Minuten boten jede Menge Spannung, vor allem James Florence trumpfte nun auf und brachte die Mitteldeutschen so ins Hintertreffen. Doch genau zur richtigen Zeit saß der Dreier von Malte Schwarz, die Arena Leipzig stand hinter dem MBC und die letzten Kräfte wurden mobilisiert. Josh Parker drehte noch einmal auf, ein Distanztreffer brachte die Führung, doch Isaiah Swann heilt sein Team hartnäckig auf Kurs. Bis in die Schlussminute blieb das Spiel auf Augenhöhe, bei noch 40 Sekunden verbuchte Immanuel McElroy von der Freiwurflinie den Ausgleich, Mike Cuffee holte sich aus der Halbdistanz die Führung zurück. Nach einer Braunschweiger Auszeit blieben noch 18 Sekunden, der Ball war bei Swann, der spielte die Uhr herunter, konnte den letzten Wurfversuch zur Verlängerung aber nicht unterbringen. Am Ende blieb jede Menge Jubel auf Seiten der Wölfe und der wichtige dritte Saisonsieg, mit dem der MBC auf den 14. Tabellenplatz klettert.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Ich bin sehr glücklich über diesen verdienten und erkämpften Sieg gegen einen Gegner, der momentan auf einem Level in Richtung Play-Off-Plätze blickt, wohingegen wir um den Klassenerhalt kämpfen. Das war für uns ein enorm wichtiger Sieg, gerade nach der schlechten Leistung in Ludwigsburg am Mittwoch. Meine Mannschaft hat heute hier einen großartigen Charakter gezeigt. Wir waren in der ersten Halbzeit das bessere Team, in der zweiten Hälfte hat Braunschweig Erfahrung und Cleverness ausgespielt. Wir haben aber mit einem Riesenherz, Kampf und der Unterstützung des Publikums gewonnen.“
MBC: MBC: Schwarz (8), Kovacevic (5), Pantelic (6), Cuffee (15 Pkt., 9 Reb.), Leutloff (2), Parker (20), Caloiaro (10 Pkt., 9 Reb.), Meiers (7), Simon, Hain.
New Yorker Phantoms Braunschweig: Swann (19), Kulawick (2), Zazai (2), Visser (14), Florence (12), Doornekamp (12 Pkt., 11 Reb.), McElroy (10), Johnson, Pluskota, Wenzel, Amaize.