MBC gewinnt Krimi gegen Nürnberg knapp mit 73:72

Am Freitagabend gewann der Mitteldeutsche Basketball Club einen wahren Krimi gegen den Nürnberger BC. Mit 73:72 ging die Partie vor 2150 Zuschauern knapp an die Hausherren, nach eindeutiger Führung haben die Wölfe am Ende den Sieg mit Mühe nach Hause gefahren. Hördur Vilhjalmsson war mit 14 Punkten, darunter vier Distanztreffer, erfolgreichster Werfer. Der Aktionstag „MBC gegen Rechts“ war ein voller Erfolg.

„Heute wird hier nicht nur Spitzensport geboten, sondern auch ein Zeichen gegen Extremismus und für Toleranz gesetzt. Jetzt muss nur noch die richtige Mannschaft gewinnen“, eröffnete Holger Stahlknecht, Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt, die Partie gegen den Nürnberger Basketball Club. Anlässlich des von den beiden Fanclubs initiierten Aktionstages „MBC gegen Rechts“ war Stahlknecht in den Wolfsbau gekommen, schüttelte dem Trainerteam nach seinen Worten noch die Hand und wünschte alles Gute für die Partie. Mit verschiedenen Plakaten, Transparenten und T-Shirts machten die beiden Fanclubs der Alphawölfe und des Rudels gemeinsam mit den Schülern das Motto greifbar. Schon vor Tipp-Off war die Stimmung unter den 2150 Zuschauern großartig, das Spiel wurde jedoch zu alles anderem als einem Selbstläufer. Beide Seiten starteten schwach, Sascha Leutloff verbuchte die ersten Punkte der Partie per Korbleger, auf Augenhöhe ging es weiter. Beim MBC fiel vor allem der stark aufspielende Jordan Collins auf, der als Höhepunkt sogar einen Distanztreffer einlochte. Gegen die Dreier von Ex-Wolf Will Chavis kam der MBC in dieser Phase allerdings nicht an und so rief Silvano Poropat seine Schützlinge beim Rückstand von 14:15 zusammen. Johannes Lange fasste sich ein Herz, wieder entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und mit 20:21 ging es in den nächsten Abschnitt. Den eröffnete erneut Teamkapitän Leutloff, diesmal von jenseits der 6,75 Meter, Agnis Cavars baute den Vorsprung aus und erst nach gut drei Minuten kamen die Mittelfranken ins Laufen. Mit einem Distanztreffer zum 34:27 meldete sich Robert Huelsewede unter tosendem Beifall ebenfalls zurück. Doch Der NBC kam zurück und holte bis auf drei Punkte auf, mit einem weiteren Dreier gebot Isländer Hördur Vilhjalmsson ihnen Einhalt. Mit 42:35 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren gut ins Spiel, mit einem Treffer für drei lagen die Wölfe das erste Mal im Spielverlauf zweistellig vorn. Steve Wachalski jagte gleich noch zwei weitere Distanztreffer zum 53:39 hinterher. Will Chavis fühlte sich sichtlich wohl in seinem alten „Wohnzimmer“, denn von der Dreierlinie aus war der Wirbelwind kaum zu stoppen. Unter Angstschreien angesichts der ablaufenden Uhr brachte aber auch Arizona Reid auf die Sekunde genau einen Treffer unter, zusehends bereitete Ryan DeMichael den Mitteldeutschen nun Probleme. Immer näher kamen die Nürnberger, doch die Wölfe hielten wacker dagegen und mit 64:56 ging es in den Schlussabschnitt. Diesen eröffnete Jordan Collins mit einem Korbleger nach einem schön ausgespielten Spielzug und Pass von Kollege Louis Hinnant. Für kurze Verwunderung sorgte ein gleichzeitiges Technisches Foul an Nürnbergs Jaivon Harris und MBC´s Arizona Reid. Die beiden Fouls hoben sich auf und so ging es weiter. Die Poropat-Schützlinge hatten mit einer Schwächephase zu kämpfen, die von den Mittelfranken eiskalt ausgenutzt wurde. Diese legten einen 12:0-Lauf hin, den erst Steve Wachalski Mitte des Viertels beendete. Das komfortable Polster der Wölfe war dahin, beide Teams begegneten sich erneut auf gleicher Ebene. Nürnberg zeigte Biss und wie schon zu Beginn gab es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein Korbleger von Sascha Leutloff ließ den MBC bei 73:70 kurz verschnaufen, Jaivon Harris lochte jedoch zwei Bonuswürfe ein und als Will Chavis den Ball an der Dreierlinie ansetzte, hielten alle den Atem an. Hellwach blockte Steve Wachalski den Wurfversuch und sicherte so den Sieg seiner Mannschaft.
„Wir haben heute ein schwieriges Spiel gewonnen. Wir haben gut verteidigt, in der Offense in den letzten zehn Minuten aber sehr schlecht ausgesehen. Nürnberg war mutig und hat viel probiert und am Ende die richtigen Mittel gefunden. Wir waren im Schlussviertel zu statisch und passiv, dadurch ist ein Spiel eins gegen fünf entstanden und wir haben unseren Rhythmus verloren. Durch eine gute Verteidigung haben wir glücklicherweise gewonnen. Die Gründe für die Schwäche kann man jetzt nicht genau nennen, vielleicht war ein wenig die Luft raus, aber wir werden aus diesem Spiel lernen“, resümiert Silvano Poropat nach dem Spiel.

MBC: Hinnant (4), Cavars (4), Collins (11), Huelsewede (3), Vilhjalmsson (14), Holcomb Faye (2), Leutloff (9), Lange (8), Wachalski (10), Reid (8).

Nürnberger Basketball Club: Chavis (16), Barth (5), Reile (5), Okoye (6), Harris (16), Abercrombie (6), DeMichael (18), Ides, Schröder, Adler, Taylor.