MBA-Teams zwischen Freud und Leid

Das erste Déjà-vu-Erlebnis kommt in dieser Saison früh: Auch am zweiten Spieltag feiert das JBBL-Team der Mitteldeutschen Basketball Academy einen überlegenen Sieg, während die NBBL-Truppe erneut eine Niederlage mit fünf Punkten Differenz kassiert. Beide Trainer heben jedoch die spielerischen Fortschritte hervor.

Ole Sievers (am Ball) war gegen Würzburg Dreh- und Angelpunkt des MBA-Spiels und erzielte 25 Punkte.

Ergebnisse sind die Währung des Sports, doch oft erzählen sie nur die halbe Wahrheit. Vor allem werden sie der Komplexität des Spiels nicht gerecht. Wer sich also NBBL-Trainer Chris Schreiber nach der 68:73 (35:30)-Niederlage gegen die s. Oliver Würzburg Akademie als missgelaunten Menschen vorstellt, der irrt. „Wir haben in zwei Vierteln sehr ansprechenden Basketball gespielt und wieder eine tolle Moral gezeigt“, hebt er hervor. Zugleich scheut er sich jedoch nicht davor, die offensichtlichen Mängel seines Teams zu benennen. „Wir haben 27-mal den Ball weggeschmissen. Das ist einfach zu viel“, moniert er. Auch den Start in die Partie hätten seine Jungs völlig verschlafen und sich vom schnellen Umschaltspiel der Würzburger überrumpeln lassen.

Was in der MBA steckt, zeigte sie eindrucksvoll im mit 22:6 gewonnenen zweiten Abschnitt. Doch was fehlte, war die Konstanz. Nach der Pause gerieten die Schreiber-Schützlinge erneut zweistellig in Rückstand. Auch aufgrund der Überlegenheit bei den Rebounds (48:30) kämpfte sich die MBA zwar wieder in Schlagdistanz und führte ein One Possession Game herbei, doch wie schon bei der Auftaktniederlage in Chemnitz blieb ihr eine endgültige Wende versagt. Bester Werfer der MBA war Ole Sievers mit 25 Punkten. „Er hat auf beiden Seiten des Feldes einen guten Job gemacht“, lobt Schreiber den Aufbauspieler, der in der Vorwoche noch weit von seiner Bestform entfernt gewesen war. Am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) gastiert die MBA bei den TenneT Young Heroes Bayreuth. Dann soll der erste Saisonsieg endlich fällig sein.

Naheliegend war die gute Stimmung bei JBBL-Trainer Marcus Brambora. Doch entscheidender als der 100:71 (41:33)-Heimsieg gegen die ersatzgeschwächten TenneT Young Heroes aus Bayreuth selbst war für ihn das Auftreten seiner Mannschaft. „Wir haben uns spielerisch gesteigert und immer wieder den besser postierten Mitspieler gefunden“, lobt Brambora nach einer Partie, in der seine Jungs 28 Assists verteilten und erneut durch ein sehr ausgeglichenes Scoring auffielen. „Wir haben keinen Star in der Mannschaft, aber sind als Kollektiv stark.“ Bester MBA-Werfer war erneut Andrey Bakholdin Zimmermann mit 20 Punkten.

Doch so wie nach einer Niederlage nie alles schlecht ist, ist auch bei einem Sieg nie alles gut. Lange überlegen muss Brambora deshalb nicht, was er zu bekritteln hat. „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen, darunter etliche Eins-gegen-Null-Korbleger. Wenn wir da etwas konzentrierter agieren, ist die Partie schon zur Pause entschieden“, sagt er. Am kommenden Sonntag (12 Uhr) kommt es – erneut in Sandersdorf – nun zum Spitzenspiel gegen die ebenfalls noch unbesiegte Mannschaft von Science City Jena. „Da können wir befreit aufspielen. Wir freuen uns darauf“, konstatiert Brambora.

Dagegen muss der MBC-Kooperationspartner BSW Sixers auf seinen ersten Saisoneinsatz in der Pro B weiter warten. Der für Sonntag geplante Heimauftakt gegen den ETV Hamburg ist wegen zwei Corona-Fällen beim Gegner abgesagt worden.