Knappe Niederlage bei Aufsteiger Crailsheim

Am 14. Spieltag der Beko BBL musste sich der MBC am Samstagabend bei Aufsteiger Crailsheim Merlins nach einer spannenden Partie mit wiederholten Führungswechseln 71:73 (34:38) geschlagen. Es war die vierte Niederlage in Folge für die Wölfe. „Nach so einem Spiel ist es schwer, die richtigen Worte zu finden“, sagte Trainer Silvano Poropat nach der Partie vor 3200 Zuschauern in der ausverkauften Arena Hohenlohe. „Wir haben höhere Erwartungen, wenn wir in Crailsheim spielen. Crailsheim hat verdient gewonnen. Sie wollten einen Tick mehr den Sieg.“

Kapitän Malte Schwarz meinte selbstkritisch bei Telekom Basketball: „Es tut weh, gerade weil wir uns nach dem Bonn-Spiel mehr vorgenommen hatten. Hier zu verlieren darf uns nicht passieren.“ Im letzten Heimspiel des Jahres empfangen die Wölfe am Samstag, 27. Dezember (18.30 Uhr), die MHP Riesen Ludwigsburg, ehe sie am Silvesternachmittag (15 Uhr) bei Tabellenführer ALBA Berlin gastieren.

Silvano Poropat hatte seine Startformation wieder durcheinandergewirbelt: Gegenüber der vorangegangenen Partie gegen Bonn mussten Frantz Massenat und Ryan Nicholas weichen. Dafür kehrte All-Star Christian Standhardinger auf die Position des Power Forward zurück. Auf dem kleinen Flügel gab Marc Liyanage sein Debüt.

Die ausgeglichene Anfangsphase (10:10 nach fünf Minuten) stand ganz im Zeichen der Centerspieler. Jannik Freese hatte bis dahin acht, Djordje Pantelic sechs Punkte erzielt. Danach setzten sich die Merlins mit einem 8:1-Lauf auf 18:11 ab. Die Wölfe schwächelten beim Anschluss. 20:15 stand es nach dem ersten Viertel. Die beiden wichtigsten statistischen Kategorien Wurfquote (47 gegenüber 38 Prozent) und Rebounds (13:7) sprachen zu Gunsten der Hausherren.

Bis zur 15.Minute (26:19) behaupteten diese eine Führung zwischen fünf und sieben Punkten, ehe Patrick Richard mit einem Dreier das Signal zur Aufholjagd setzte. Nach zwei weiteren Richard-Dreiern und Korberfolgen von Christian Standhardinger und Djordje Pantelic lag der MBC auf einmal sogar mit 32:28 in Front (18.Minute). Dieses Glück währte aber nur kurz. Crailsheim konterte wiederum mit einem 10:2-Lauf zur 38:34-Pausenführung. Nach wie vor lag Crailsheim bei der Wurfquote (50:42 Prozent) und den Rebounds (20:13) vorn.

Auffällig die Diskrepanz der Dreiwurf- und Dreierbilanzen beider Teams: Die Merlins trafen von elf Freiwürfen zehn, von acht Dreiern aber keinen einzigen. Die Wölfe konnten von sechs Freiwürfen lediglich zwei verwandeln, von 17 (!) Dreiern aber immerhin vier – alle durch Patrick Richard, der mit 13 Punkten gleichauf mit Jannik Freese auch bester Korbschütze der ersten Hälfte war.

In den zweiten Abschnitt starteten die Gäste vielversprechend mit einem 5:0-Lauf zur 39:38-Führung. Danach folgte die stärkste Phase der Merlins, die sich bis zur 27. Minute einen Zehn-Punkte-Vorsprung (51:41) erspielen konnten. Bis Viertelende behaupteten sie eine 52:46-Führung.

Im Schlussabschnitt stand die Partie auf des Messers Schneide: Djordje Pantelic brachte den MBC beim 55:54 erstmals seit zehn Minuten wieder in Front. Später legte der MBC eine 63:59-Führung vor, Crailsheim glich aber wieder aus (37.Minute). Vor allem Hördur Vilhjalmsson war es, der seine Mannschaft nun im Spiel hielt: 13 seiner insgesamt 15 Punkte erzielte der Isländer in der zweiten Hälfte. In der 39. Minute konnten sich die Wölfe durch einen Dreier von Frantz Massenat auf drei Punkte (68:65) absetzen, die Merlins verkürzten im Gegenzug durch Center Chris Otule auf 67:68.

Ausgerechnet Hördur Vilhjalmsson unterlief 83 Sekunden vor dem Ende ein folgenschwerer Ballverlust, den Crailsheims Topscorer Garrett Sim (18 Punkte) zur 69:68-Führung nutzte. Patrick Richard brachte den MBC mit einem Dreier letztmals mit 71:69 in Front, Sean Mosley konterte prompt, ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie, zum 72:71. Der letzte MBC-Angriff endete mit einem verworfenen Dreier von Djordje Pantelic, Jonathan Moore sorgte von der Freiwurflinie für den 73:71-Endstand.

„Es war ein Spiel zwischen zwei gleichwertigen Teams“, meinte Silvano Poropat. „Wenn es am Ende immer noch knapp steht, gewinnt die Mannschaft mit den größeren Willen. Wir haben einige Fehler in der Verteidigung gemacht. Die Mannschaft hat zu wenig Erfahrung in solchen Situationen. Crailsheim war heute besser.“ Vor allem bei den Rebounds (41:28) hatten die Merlins klare Vorteile, die Wurfquote hatte sich mit 46 gegenüber 43 Prozent beim MBC weitgehend angeglichen. Schwach waren die Wölfe von der Freiwurfliniemit weniger als 50 Prozent Trefferquote (13 Versuche, 6 Treffer).

MBC: Richard (17 Pkt., 5 Dreier, 5 Assist), Pantelic (16 Pkt., 6 Rebounds), Vilhjalmsson (15 Pkt., 4 Assists), Massenat (9), Standhardinger (6 Pkt., 5 Rebounds), Nicholas ( 5 Pkt., 9 Rebounds), Kuhn (2), Liyanage (1), Schwarz (0), Clay (0), Serapinas (0).