„Er ist der beste Point Guard, den der MBC je hatte“ – Marcus Hatten beendet Karriere

Von Anna Blumtritt

15 seiner 37 Lebensjahre hat Marcus Hatten dem Profisport gewidmet. Vier Spielzeiten und damit die längste Zeit verbrachte der Veteran beim Mitteldeutschen Basketball Club. Hier beendete der US-Amerikaner nun auch seine Karriere als professioneller Sportler.

Marcus Hatten (r.) konnte sich auf Augenhöhe mit den Point Guards der Bundesliga messen wie hier mit dem Ulmer Per Günther. Foto: Simon-Werbung

„Marcus ist einer der besten Spieler der MBC-Geschichte und der beste Point Guard, den wir je hatten. Er überzeugte in den vergangenen Jahren nicht nur mit seiner Leistung auf dem Parkett, sondern auch mit seiner professionellen Arbeitseinstellung und seiner selbstlosen Art. Trotz seines Alters war Marcus immer ein wichtiger Faktor in unserem Spiel und konnte auch auf dem hohen Erstliga-Niveau noch überzeugen. Er hatte einen wichtigen Anteil am Erreichen unserer Ziele in den letzten Jahren“, honoriert MBC-Geschäftsführer Martin Geissler.

In seiner Zeit als Basketballprofi konnte er nicht nur seinen persönlichen Traum leben, sondern auch die Welt sehen. In den vergangenen Jahren stand Hatten in Polen, Spanien, Israel, Venezuela, Spanien, Belgien, Griechenland und Rumänien auf dem Parkett. Für den MBC ging der Aufbauspieler in insgesamt 84 Partien in der easyCredit BBL und 37 in der 2. Liga ProA auf Korbjagd. In seiner Abschiedssaison wirbelte er durchschnittlich 28 Minuten über das Spielfeld und legte 9,3 Zähler auf. Seine 4,7 Vorlagen bescheren ihm Rang acht der besten Assistgeber der easyCredit BBL.

Doch so schön das Profileben auch ist, es ging für Marcus Hatten mit vielen Entbehrungen einher. „Ich bin an einem Punkt, an dem ich alles erreicht und gesehen habe. Nun möchte ich mich um meine beiden Söhne kümmern. Ich habe bei meinem Ältesten viel verpasst, aber er hat mich das nie spüren lassen. Ich merke dennoch immer mehr, wie sehr er mich braucht. Mein kleiner Sohn ist nun auch schon drei Jahre. Ich will ihn aufwachsen sehen“, erklärt der US-Amerikaner die Beweggründe seiner Entscheidung.

Bei den Wölfen gab es für den Routinier jede Menge unvergessliche Momente: „Ich werde mich an vieles gern erinnern. Eine der dankbarsten Erinnerungen war der Gewinn der Pro-A-Meisterschaft im letzten Jahr. Und auch die Fans werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Die MBC-Fans nehmen so lange Reisen und Strecken auf sich und unterstützen uns, egal ob wir gewinnen oder verlieren. Das ist eine Seltenheit im Sport, denn die Meisten halten nur zu einem, wenn es gut läuft.“

Seine große Erfahrung aus 15 Jahren Profibasketball nutzte der 1,85 Meter große Wirbelwind nicht nur, um die Wölfe in wichtigen Situationen auf dem Parkett zu pushen, sondern gab sie auch als Mentor an die jüngeren Spieler des Teams weiter.

Was die Zukunft für ihn bringt, ist noch offen. Die Möglichkeiten sind jedoch vielfältig: „Ich habe Einiges vor. Ich möchte weiter mit Kindern arbeiten, vielleicht irgendwann sogar Trainer werden. Dazu habe ich alle Zeit der Welt, um meine Ideen umzusetzen. Basketball hat mir 15 Jahre voller Freude geschenkt und nun möchte ich das weitergeben. Mit anderen meiner Weggefährten möchte ich die Marcus Hatten Foundation und mein Modelabel in den USA etablieren, nicht nur in Baltimore, wo ich wohne.“

Martin Geissler zeigt sich angesichts des Abschieds dankbar für die gemeinsame Zeit: „Dass Marcus nun bei uns seine Karriere beendet, ehrt uns und macht uns sehr stolz. Wir sind ihm sehr dankbar für vier Jahre unermüdlichen Einsatz und die vielen unvergesslichen Basketball-Momente, die er uns beschert hat. Wo sein Weg ihn auch hinführen mag, wir wünschen ihm nur das Beste!“