Dramatisches Derby endet für die MBA bitter

Dieses Derby hatte alles, was das Basketball-Herz höher schlagen lässt: Zwei verbissen kämpfende Teams, spielerische Höhepunkte, spektakuläre Wendungen und Dramatik bis zum Schluss. Die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) war hinterher dennoch untröstlich. Mit einer 87:88 (78:78, 49:41)-Niederlage nach Verlängerung bei der Niners Chemnitz Academy verpasste das Team von Trainer Darren Stackhouse hauchdünn den ersten Sieg in der Hauptrunde der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL).

Mit konsequentem Zug zum Korb war die MBA oft erfolgreich. In dieser Szene kam Mohamed Ibrahim (am Ball), der im Derby mit 21 Punkten und neun Rebounds glänzte, zum Abschluss. Foto: Amanda Siegert/MBA

„Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen“, resümierte Stackhouse geknickt. „Wir haben fast alles richtig gemacht.“ Sechs Wochen nach der 66:77-Hinspielniederlage präsentierte sich die MBA in Chemnitz nicht nur wild entschlossen, sondern spielerisch auch deutlich verbessert. Die Gäste bewegten den Ball gut, attackierten konsequent den Korb und spielten ihre Längenvorteile aus. So verdiente sich die MBA eine 28:22-Führung nach zehn Minuten und behielt auch im zweiten Viertel die Kontrolle, so dass zur Pause ein 49:41 auf der Anzeigentafel in der Richard-Hartmann-Halle aufleuchtete.

Doch wie schon im Hinspiel erlaubten sich die Stackhouse-Schützlinge nach der Pause eine folgenreiche Schwächephase. Der Verteidigungsdruck der Chemnitzer führte zu zahlreichen Ballverlusten der MBA. Zwar leisteten sich die Niners über das gesamte Spiel noch fünf Ballverluste mehr (39:34), allerdings schafften sie es viel besser, die Fehler der Gäste im Fastbreak zu bestrafen. „Wir haben ihnen zu viele einfache Korbleger gestattet. Die Ballverluste sind eine Achillesferse in unserem Spiel“, sagte Stackhouse. Bis zum Ende des dritten Viertels wandelten die Gastgeber den Acht-Punkte-Rückstand zur Halbzeit in eine 66:62-Führung um. Es war der höchste Vorsprung für Chemnitz im gesamten Spiel.

Das letzte Viertel entwickelte sich zu einem Thriller. Die MBA lag über weite Strecken knapp vorne, verspielte in der Schlussphase jedoch eine Vier-Punkte-Führung und lag drei Sekunden vor Schluss plötzlich mit drei Zählern im Rückstand. Dann schlug die große Stunde von Aufbauspieler Nathan Westphal, der mit einem spektakulären Buzzer Beater zum 78:78 die Verlängerung erzwang. In der Overtime konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. 21 Sekunden vor Schluss brachte MBA-Topscorer Mika Siegert (28 Punkte) sein Team an der Freiwurflinie mit 87:86 in Führung. Im folgenden Chemnitzer Angriff gelang den Gästen fast ein Ballgewinn, ehe Lewin Kellig mit einem sehr schwierigen Korbleger zwei Sekunden vor Schluss zum 88:87 traf und damit den Schlusspunkt in einem spektakulären Derby setzte. Die MBA konnte sich für einen starken Auftritt nicht belohnen. „Einfach nur bitter“, fand es Stackhouse, doch schon bald fand der Coach seinen Optimismus wieder: „Wir haben gezeigt, dass wir auf diesem hohen Niveau mitspielen können.“