DRAMATIK, EMOTIONEN UND EIN HAPPY END: MBC JUNIOR SIXERS GEWINNEN DAS QUALIFIKATIONSTURNIER ZUR NBBL!

Die MBC Junior Sixers gingen am Sonntagnachmittag in der Halleschen Burgstraße als Sieger des NBBL-Qualifikationsturniers hervor. Nachdem ein Team im Vorfeld ausfiel und das Teilnehmerfeld auf drei Mannschaften zusammenschrumpfte, erkämpften die Jungwölfe den begehrten Startplatz für die U19-Bundesliga. Nach einer knappen 68:70-Niederlage gegen Hanau musste die Mannschaft von Trainer Tino Stumpf auf Schützenhilfe aus Spiel zwei zwischen Hanau und Kronberg hoffen und selbst in der dritten Turnierbegegnung einen deutlicheren Sieg hinlegen. Am Ende ging die Rechnung auf, mit einem 98:84-Erfolg gegen Kronberg sicherten sie sich den Klassenverbleib.

Aufgrund des Rückzuges von Berlin Süd, die als viertes Team in der Qualifikationsgruppe der MBC Junior Sixers mit eingeplant waren, kam es in der altehrwürdigen Sporthalle Burgstraße in Halle zu einem Ein-Tages-Dreierturnier um einen der zu vergebenden Startplätze für die direkte Qualifikation zur NBBL. Im ersten Spiel des Sonntages standen sich die MBC-Youngster und die TG Hanau, die sich als Erstplatzierte aus der Qualifikations-Vorrunde durchgesetzt hatten, gegenüber. Allen Beteiligten war klar, dass es schon in diesem ersten Spiel um viel ging. Entsprechend intensiv führten beide Mannschaften die Partie, die aber trotz der Brisanz auch spielerisch auf einem ansprechenden Niveau stand. Bis zur Pause konnte sich keines der Teams in irgendeiner Form absetzen, es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer knappen Pausenführung für die MBC Junior Sixers (36:34), die bei besserer Reboundarbeit allerdings auch hätte höher ausfallen können. Allein der Hanauer Niklas Göbel sammelte bis zum Seitenwechsel fünf Abpraller am offensiven Brett, die immer wieder zu zweiten Wurfchancen führten. Für die Junior Sixers sollte es aber noch härter kommen. Durch einen kurzen Lauf konnten die Hessen bis zur 28. Minute mit acht Punkten in Führung gehen, die Situation war prekär. Mit immer noch sechs Zählern Rückstand ging das von Richard Wache als Kapitän geführte Team in den finalen Abschnitt, kämpfte sich aber bis zur Schlussminute wieder auf zwei Punkte heran (66:68). Letztlich hatten die Hanauer vor allem an der Freiwurflinie die deutlich besseren Nerven – dort ließen die Jung-Wölfe im Spielverlauf 21 Chancen liegen und mussten daher eine bittere 68:70-Niederlage quittieren. Die besten Werfer für den MBC waren: Seweryn Sroczynski (17 Pkt.), Max Streblow (12), Alexander Herrmann (9), Jonas Niedermanner (8) und Roland Winterstein (7). Das Ziel, die direkte sportliche Qualifikation für die NBBL, war in bedrohliche Ferne gerückt.

Nun war Folgendes klar: Gewinnt die TG Hanau ihr zweites Spiel, dann stehen sie als Erstplatzierter fest…doch dagegen hatte der dritte Teilnehmer, die SG MTV Kronberg-TSG Oberursel etwas einzuwenden. Im rein hessischen Duell setzten sich die Kronberger letztlich mit 73:64 (29:25) gegen die durch die enorm intensiv geführte erste Partie geschwächten Hanauer durch – aber auch und vor allem, weil sie mit ihrem großen und körperlich robustem Team dem Spiel den Stempel aufdrückten.

Nun ergab sich vor der letzten Partie folgende Konstellation: Hanau war bereits ausgeschieden – selbst ein möglicher Dreiervergleich hätte ihnen aufgrund der insgesamt negativen Korbdifferenz nicht geholfen. Der Turniersieger wurde also nur noch zwischen den MBC Junior Sixers und der SG Kronberg/Oberursel ausgespielt, und dabei brauchten die Sachsen-Anhalter Jungs einen Sieg mit sechs oder mehr Punkten Differenz. Spannung war garantiert, denn die Gäste aus Hessen hatten zwar einige Probleme, in die Partie zu finden (9:3 nach vier Minuten für die Junior Sixers), doch sie kamen immer wieder zurück und sorgten für ein echtes Endspiel – vor einer phantastischen Kulisse, die in der Sporthalle Burgstraße mitfieberte. Nach neun Minuten hatte sich das Blatt plötzlich gewendet, die Hessen lagen mit 21:17 in Front. Diesmal jedoch behielten die MBC-Youngsters die Nerven. Immer wenn es notwendig war eine Antwort zu geben, ging ein Ruck durch das Team, was trotz einer herausragenden Scoring-Leistung von Seweryn Sroczynski als echte Einheit überzeugte. Meist sorgte die aggressive Verteidigung für die notwendige Intensität und im Angriff gelang es, mit einer guten Mischung aus Fastbreak und Penetration den Schnelligkeitsvorteil auszuspielen. Zudem traf das Team deutlich besser Freiwürfe – und die Schützen hatten ihr Visier wieder richtig eingestellt. So gelangen Roland Winterstein, der sich in Partie zwei deutlich steigerte, insgesamt fünf Dreier, und die Punkte von Jonas Niedermanner und Tobias Heinig sorgten vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder für wichtige Entlastung. Elf Punkte betrug der Vorsprung für die MBC Junior Sixers nach 20 Minuten – man lag im Plan. Die zweite Halbzeit ging weiter wie die Erste begonnen hatte – die Gastgeber legten vor, angetrieben vom laustarken Publikum. Nicht zu stoppen war in der zweiten Halbzeit vor allem Seweryn Sroczynski, der im wichtigsten Spiel des Jahres mit 30 Punkten nicht nur eine Saisonbestleistung aufstellte, sondern sowohl aus dem Feld als auch von der Freiwurflinie mit großer Treffsicherheit glänzen konnte. Bis auf 88:70 (36.), einen eigentlich beruhigenden Vorsprung, bauten die Junior Sixers ihr Polster aus. Nur, um sich drei Minuten später beim Zwischenstand von 90:84 (39.) dank eines letzten bemerkenswerten Aufbäumens der Kronberger wieder mit einem dramatischen Spielende konfrontiert zu sehen. Genau diese sechs Punkte oder mehr brauchte man – und diesmal hielten auch die Nerven. Mit einem 8:0-Lauf, davon 6/6 Freiwürfe, beendeten man die Partie und sicherte sich unter den Augen von MBC-Geschäftsführer Martin Geissler die viel umjubelte direkte sportliche Qualifikation für die NBBL 2013/14. Die Punkte in der zweiten Partie erzielten: Seweryn Sroczynski (30 Pkt.), Roland Winterstein (17Pkt., 5 Dreier), Jonas Niedermanner (16), Tobi Heinig in ‚seinem Abschiedsspiel‘ (11), Luis Taya (6 Pkt., 2 Dreier), Kapitän Richard Wache (6), Max Streblow (4), Robert Wendt (4), Mick Neumann (2) und Alexander Herrmann (2). Zum Team, das sich erfolgreich den Starplatz für die NBBL sicherte, gehörten weiterhin: Konstantin Peucker, Niklas Jüttner, Nils Adomeit, Noah Schäffel und Robert Kaiser sowie Assistenztrainer Philipp Streblow.

Trainer Tino Stumpf: „Wir sind natürlich alle glücklich, dass wir es geschafft haben. Ich denke, beide Spiele waren gute Leistungen unseres Teams, das vor allem durch Geschlossenheit überzeugt hat. Gegen Hanau haben wir uns mit der miserablen Freiwurfquote selbst um den Erfolg gebracht – denn spielerisch war das auch schon ordentlich, was wir abrufen konnten. Unser Ansatz für die Partie gegen Kronberg war dann, für die großen Jungs der Gäste die Intensität immer wieder sehr hoch zu fahren, durch aggressive Verteidigung, Schnellangriffe und viel Penetration. Zwar hatten wir immer wieder ein paar Leerlauf-Phasen, doch letztlich sind wir als Trainer sehr zufrieden mit der Leistung. Unser Respekt gilt aber auch den Gästen, die uns noch einmal alles abverlangt haben. Als es drauf ankam, haben wir dann Nervenstärke bewiesen und die Jungs haben in allen Bereichen des Spiels Verantwortung übernommen. Die Stimmung war zudem phantastisch. Wir bedanken uns noch einmal bei allen, die uns so toll unterstützt haben! Darüber hinaus danke ich persönlich auch meinem Assistenztrainer Philipp Streblow, der über das ganze Jahr gesehen hervorragende Arbeit geleistet hat und zu einem wichtigen Bestandteil des Projektes NBBL geworden ist. Jetzt freuen wir uns zunächst alle auf die bald beginnenden Ferien, haben bis dahin noch ein paar Planungs-Hausaufgaben zu erledigen und sind dann heiß auf die neue Saison.“

Veröffentlicht in Nachwuchsnews, NBBL
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