Die Kaderlücke beim GISA LIONS MBC nach der Vertragsauflösung mit Annika Holopainen ist geschlossen: Vom israelischen Erstligisten Elitzur Holon kommt die 25-jährige Polin Aleksandra „Ola“ Makurat nach Halle, wo sie einen Vertrag bis zum Ende der Saison in der Toyota DBBL unterschrieben hat. Noch ohne die Neuverpflichtung unterlagen die Löwinnen am Samstagabend beim BC Pharmaserv Marburg 58:83 (24:47).
„Wir haben lange den Markt sondiert. Es war nicht einfach, auf dieser Position adäquaten Ersatz zu finden“, sagt Mario Zurkowski, der Sportdirektor des GISA LIONS MBC. „Ola ist eine sehr variable Spielerin, die trotz ihres jungen Alters schon viel internationale Erfahrung mitbringt.“ Ihr Debüt ist für das Heimspiel am nächsten Sonntag (16 Uhr) gegen Saarlouis geplant. Tickets gibt es hier.
Die 1,87 Meter große Flügelspielerin debütierte mit 17 Jahren bei SMS PZKosz Lomianki vor den Toren Warschaus in der höchsten Spielklasse Polens. Für ihr Heimatland spielte sie in allen Altersklassen in den Nachwuchsnationalmannschaften, größter Erfolg war der achte Platz bei der U20-EM 2016 in Matosinhos/Portugal. Beim 63:47-Sieg im Achtelfinale gegen Deutschland machte sie damals Bekanntschaft mit ihrer neuen Teamkollegin Laura Schinkel.
Von 2016 bis 2021 studierte Aleksandra Makurat in den USA Psychologie und Soziologie und ging in der Collegeliga NCAA für die Liberty University im US-Bundesstaat Virginia und für die University of Utah in Salt Lake City auf Korbjagd. Ihre Profilaufbahn begann sie mit einem kurzen Engagement in der Saison 2021/22 beim Herner TC in der Bundesliga. In der vergangenen Saison 2022/23 war sie mit 11,5 Punkten Topscorerin beim italienischen Zweitligisten San Salvatore Selargius. Auf der Apenninenhalbinsel ist seit 2022 auch ihre zwei Jahre jüngere Schwester Anna aktiv, in dieser Saison beim Spitzenclub Reyer Venezia. Ihre sieben Jahre jüngere Schwester Agata spielt in den USA an der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee.
Für die Saison 2023/24 unterschrieb Aleksandra Makurat einen Vertrag beim israelischen Erstligisten Elitzur Holon. Nachdem der Saisonstart in der Women’s Basketball Premier League angesichts der Kriegslage auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben wurde, einigte sich der Club mit den Spielerinnen auf Vertragsauflösungen.
Ohne Chance in Marburg
In Marburg, dem dritten Auswärtsspiel innerhalb von acht Tagen, lief der GISA LIONS MBC schnell einem Rückstand hinterher. Nach dem ersten Viertel stand es 8:15, bis zur Pause wuchs er auf 23 Punkte (24:47) an. Die Wurfquote in der ersten Hälfte war mit 27 Prozent (sieben Treffer bei 26 Versuchen) ähnlich schwach wie drei Tage zuvor in den ersten drei Vierteln in Herne. Anders als im Ruhrgebiet blieb diesmal jedoch die Wende aus. In der 23. Minute wuchs der Rückstand sogar auf 31 Punkte (29:60) an.
Danach gab es zwischenzeitlich Ergebniskosmetik, als sich die Löwinnen auf 50:69 herankämpfen konnten (34. Minute). Die Wurfquote von insgesamt 28 Prozent (15 Treffer bei 54 Versuchen) war aber viel zu schwach, um die Marburgerinnen um Topscorerin Esther Fokke (22 Punkte) noch in Gefahr zu bringen. Einen Schreckmoment gab es in der 33. Minute, als Meret Kleine-Beek nach einem Sturz auf den Hallenboden mit einer Kopfverletzung vorzeitig das Feld verlassen musste.
GISA LIONS MBC: Haines (19 Punkte, 4 Dreier, 7 Rebounds), Robertson (11 Punkte, 3 Dreier), Cousseins-Smith (8 Punkte, 4 Assists), Pounds (6 Punkte, 4 Assists), Schinkel (5 Punkte), Warley (4 Punkte, 7 Rebounds), Gaba (4 Punkte), Kleine-Beek (1 Punkt), Oswald (0 Punkte), Stach (0 Punkte).
Auswärtsspiel im DBBL-Pokal
In der 3. Runde des DBBL-Pokals muss der GISA LIONS MBC beim starken Nord-Zweitligisten BG 89 AVIDES Hurricanes Rotenburg/Scheeßel antreten, dem aktuellen Team von Ex-Löwin Janina Schinkel und Heimatclub von Lotta Stach. Das ergab die Auslosung, die am Samstagabend in der Halbzeitpause des Bundesligaspiels zwischen Herne und Nördlingen vorgenommen wurde. Die 3. Runde ist für Mittwoch, 6. Dezember, angesetzt.
Die Löwinnen waren in der 1. Runde spielfrei, in der 2. Runde hatten sie sich beim Regionalligisten Recklinghausen mit mehr als 100 Punkten Differenz (es kursieren drei verschiedene Endergebnisse) durchgesetzt.