DeutschlandRomy Bär ist eine der bekanntesten deutschen Basketballerinnen überhaupt. Bei der Europameisterschaft im Juni 2025 durchbrach die 38-Jährige sowohl die Schallmauer von 100 Länderspielen als auch 1000 Punkten in der Nationalmannschaft. Vor Saisonbeginn 2025/26 standen für die Flügelspielerin 105 Länderspieleinsätzen mit insgesamt 1004 Punkten zu Buche. Damit belegt sie die Plätze 14 bzw. 7 in den ewigen Bestenlisten – ohne eine freiwillige Nationalmannschaftspause zwischen 2016 und 2022 wären es noch viele Spiele und Punkte mehr.
Die Höhepunkte in der DBB-Auswahl liegen noch gar nicht so lange zurück: der Viertelfinaleinzug bei den Olympischen Spielen 2024 und der fünfte Platz bei der EM 2025. Romy Bär war bei beiden Turnieren die mit Abstand erfahrenste Spielerin im deutschen Team und nahm dementsprechend eine Führungsrolle ein. Dies tut sie als Mannschaftskapitänin seit der Saison 2024/25 auch beim SYNTAINICS MBC. Headcoach Timur Topal, der die die gebürtige Chemnitzerin bereits aus der gemeinsamen Zeit bei den Rheinland Lions kennt (2020 bis 2022), sprach in der Pressemitteilung nach der Vertragsunterschrift von „einem echten Glücksgriff“. Die Internetenzyklopädie Wikipedia beschreibt die 1,89 Meter große Sächsin als nahezu positionslosen und vielseitigen Spielertypen, der den modernen Basketball verkörpere.
Seit 2005 spielt Romy Bär in Erster und Zweiter Bundesliga: anfangs für Chemnitz, später für Saarlouis, die Rheinland und Opladen. Mit Saarlouis gewann sie zweimal die deutsche Meisterschaft (2009, 2010) und dreimal den Pokal (2008, 2009, 2010). Dazwischen lagen neun Jahre im Ausland: acht in Frankreich, eins in der Slowakei sowie eine Sommersaison in Australien. Mit den Good Angels Kosice wurde sie 2015 slowakischer Meister, mit den Southern District Spartans aus Brisbane 2018 QBL-Champion. Mit Kosice sowie den französischen Clubs Lattes Montpellier und ESB Villeneuve d’Ascq spielte sie in der Euroleague.
Die Saison 2023/24 befand sich Romy Bär im Mutterschutz. Ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes kehrte die studierte Sportwissenschaftlerin und Ernährungsberaterin aufs Parkett zurück. Neben der sportlichen Perspektive beim SYNTAINICS MBC hat auch die Nähe zu ihren in Chemnitz lebenden Eltern den Ausschlag für den Wechsel nach Halle gegeben. Im Sommer 2025 zogen der Club und die Spielerin die vertraglich vereinbarte Option zur Vertragsverlängerung für eine weitere Saison.