Wie gehabt bleiben Glanzleistungen in fremden Hallen für die Wölfe vorerst die Ausnahme. So präsentierten sich die Wölfe auch gegen die Reserve der BG 74 Göttingen nicht überzeugend und ließen den Gegner bis in die letzte Sekunde im Spiel. Zu schwach zeigten sich die Weißenfelser in der Defense und ließen die Göttinger auf 88 Zähler kommen.
Während des gesamten Spiels herrschte eine unsportliche und äußerst aggressive Stimmung in der Halle des Felix-Klein-Gymnasiums, welche durch die über 100 MBC-Fans regelrecht regiert wurde. So war das Spiel der Gastgeber nicht nur äußerst ruppig, sondern auch BG-Coach Schmidt gingen oftmals die Nerven durch. Keine Entscheidung der Schiedsrichter blieb undiskutiert. Aber auch mit dem MBC-Trainergespann um Ari Tammivaara und den mitgereisten Fans legte sich der sehr emotionale Coach wiederholt aufs Übelste an.
„Solch einen gegnerischen Trainer habe ich in all meinen Jahren als Proficoach weder in irgendeiner Liga, noch als Nationaltrainer erlebt. Solch ein Verhalten ist unserem Sport unwürdig und auch alles andere als förderlich“, zeigte sich der MBC-Cheftrainer nach dem Spiel verärgert.
Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand von 6:2 drehten die Wölfe die Partie recht schnell zu ihren Gunsten und lagen nach 8 gespielten Minuten mit 23:17 in Führung. Nach dem ersten Viertel lagen die Weißenfelser knapp mit 24:21 in Front.
Doch dieser Vorsprung wurde rasch durch einen 9:0-Run in einen 30:24-Rückstand umgewandelt. Diesen Vorsprung behaupteten die Gastgeber bis zur 19. Minute, ehe die Wölfe durch einen 5:0-Lauf wieder verkürzen konnten. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 44:43.
Auch nach der Pause war das Spiel weiterhin sehr physisch geprägt. Beide Teams wurden oft nur durch Fouls gestoppt, wobei die Schiedsrichter jedoch auch kein allzu gutes Bild ablieferten. Die spielerische Klasse der MBC- und BG-Spieler war der Leistung der Unparteiischen deutlich überlegen, sodass diese das Spiel kaum im Griff haben konnten. Ari Tammivaara sprach nach der Partie von einem „Zweitligamatch“, bei dem es nur an den Schiedsrichtern haperte.
Dennoch starteten die Wölfe durch den wieder erstarkten Tomas Grepl erfolgreicher in die zweite Halbzeit. Der frühere Nationalspieler sorgte durch einen seiner vier Dreier in der 22. Minute zum 48:48-Ausgleich. Anschließend behielten die Weißenfelser leicht die Oberhand, konnten sich aber erst in der 25. Minute leicht absetzen. Durch Zähler von Burks, Kairies und Williams zogen die Wölfe bis auf 7 Punkte davon (65:58). Doch nach einem 6:0-Zwischenspurt von Schmidt, Scholl und Nies betrug die Führung nach dem dritten Spielabschnitt nur 5 Punkte (71:66).
Und auch diese vergab man durch eine unkonzentrierte Defense und eigene Fehler direkt zu Beginn des entscheidenden Viertels. 12:0 Punkte markierten Schmidt, Lesser, Both und Schröder zwischen der 31. und 34. Minute gegen das Wolfsrudel. Erst Tomas Grepl schaffte durch einen wichtigen Dreipunktewurf den Anschluss zum 76:78, jedoch wusste Göttingens Schmidt ebenfalls per Dreier die perfekte Antwort. Dennoch traf Gregory Burks bereits wenige Sekunden später ebenfalls aus der Distanz zum 81:81-Ausgleich. Letztmalig lagen die Wölfe nach zwei Punkten von Schröder mit 85:83 in Rückstand, bevor Tomas Grepl mit 4 Zählern in Folge zum 87:85 versenken konnte. Sieben Sekunden vor Spielende traf der überragend spielende US-Boy Gregory Burks den alles entscheidende Wurfe von der Dreierlinie. Jedoch wurde der Distanzwurf nur als Zweipunktewurf gewertet, da der MBC-Guard angeblich auf der Linie gestanden haben soll. Nichtsdestotrotz holte Gregory Burks mit seinen starken 35 Punkten den wichtigen Erfolg nach Weißenfels.
Damit verkürzt der Mitteldeutsche Basketball Club den Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer Rist Wedel auf zwei Punkte. Bereits am nächsten Sonntag können die Wölfe nach Siegen mit den Norddeutschen ausgleichen und im „Entscheidungsspiel“ einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg tun.
MBC: Riley (4), Burks (31), Vilkius (1), Djatschenko (3), Seifert (5), Williams (9), Kairies (10), Montag (0), Grepl (21).