Derbys sind immer etwas Besonderes. Am Samstagabend kam es zum ersten Aufeinandertreffen mit Science City Jena im Ligabetrieb. Unterstützung fanden die Wölfe bei dieser schweren und emotionalen Begegnung von rund 400 Fans, die das Jenaer Zelt kurzerhand zum Wolfsbau machten. Teamkapitän Will Chavis netzte per Dreier den ersten Ball der Partie ein. Ein Nahdistanzwurf von Johnnie Gilbert und ein Freiwurf von Sascha Leutloff brachten die Gäste mit 6:0 in Führung. Erst nach zwei Minuten erlöste Power Forward Jeremy Black mit einem Freiwurf die Jenaer Fans. Wachgerüttelt holte Science City schnell auf, Black warf den Nahdistanzwurf zum 7:7-Ausgleich (6. Min.). Die Hausherren blieben beim Stand von 15:11 zur Viertelpause in Schlagdistanz.
Nach einem Dreier samt Bonusfreiwurf von Ali Seggelke schaffte Jeremy Black mit einem Dunk sogar die einzige Führung der Hausherren zum 15:17 (13.) aus MBC-Sicht. Kurz darauf schickte Trainer Harmsen Jorge Schmidt aufs Parkett, der den Gästen in dieser wichtigen Spielphase mit zwei Dreiern in Folge Sicherheit gab. Gregory Burks setzte noch einen Distanzwurf zum 28:19 drauf. 30:24 für den MBC zeigte die Anzeigetafel der JenArena zur Halbzeitpause.
Zurück im Spiel blieben die Wölfe aufmerksam und kämpferisch. Center-Riese Martin Ides und Johnnie Gilbert verwandelten zwei Korbleger und verschafften den Mitteldeutschen damit den ersten Zehn-Punkte-Vorsprung der Partie. Der sonst im Jenaer Spiel so wichtige Ali Seggelke wurde in der 24. Spielminute mit dem vierten Foul belastet und somit frühzeitig aus dem Spiel genommen. Fünf Minuten mussten die Science-City-Fans zudem warten, bis Thomas Fairley die ersten Jenaer Punkte nach der Pause machte. Wayne Bernard baute indes den Wölfe-Vorsprung mittels Distanzwurf auf 15 Zähler aus. 45:32 standen zu Beginn des Schlussviertels zu Buche. Das McCaw-Team bäumte sich ein letztes Mal auf, mit einem 6:0-Lauf kamen die Gastgeber noch einmal auf sieben Punkte heran. Die letzten Minuten waren gänzlich von Aktionen des MBC dominiert, bekräftigt durch „Hier regiert der MBC“-Rufe der zahlreichen Wölfe-Fans. Ali Seggelke machte die letzten zwei Punkte der Partie von der Freiwurflinie. Mit einer soliden Defense ist es der Mannschaft von Björn Harmsen gelungen, die Thüringer unter 50 Punkten zu halten. Das hatte in der gesamten Jenaer Zweitligageschichte noch kein Team geschafft. Die Wölfe triumphierten mit einem 61:48-Sieg vor 1850 Zuschauern im Jenaer Zelt. Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel: „Wir haben uns wie immer intensiv auf das Spiel vorbereitet. Unser Ziel war es, Science City taktisch zu attackieren. Wir wollten deren Spielzüge zerstören und viele Turnover provozieren. Das ist uns gelungen und wir haben am Ende zu Recht gewonnen, auch dank der großartigen Unterstützung der zahlreichen mitgereisten Fans.“
Durch den vierten Sieg in Serie und die gleichzeitige Niederlage von Tabellenführer BBC Bayreuth, stehen nun drei punktgleiche Teams an der Spitze der Pro A. Durch den Dreiervergleich liegen die Wölfe dort jedoch aktuell nur auf dem dritten Platz, der Vorsprung zum ersten Verfolger Kirchheim beträgt bereits drei Siege.
Einige Mitglieder des Fanclubs „Das Rudel e.V.“ waren bereits am frühen Nachmittag angereist, um in einem kleinen Fanclubturnier gegen die „D-Fans Jena“ und „Midnightfun 007 Jena“ anzutreten und Gesicht gegen Rechts zu zeigen. Hierbei belegte „Das Rudel“ nach zwei verlorenen Partien zwar nur den dritten Platz, dennoch brachte das Turnier allen Beteiligten riesigen Spaß und die Fanfreundschaft wurde weiter gepflegt.
MBC: Chavis (7), Gilbert (9 Pkt., 13 Reb.), Burks (15), Schmidt (6), Leutloff (6), Ides (11 Pkt., 8 Reb.), Bernard (3), Cardenas (4).
Science City Jena: Seggelke (7), Reyes-Napoles (4), Williamson (11), Black (16), Linke (2), Fairley (4), DeMichael (4).