MBA-Teams in unterschiedlichen Rollen

Konträrer könnte die Aufgabenstellung für die Teams der Mitteldeutschen Basketball Academy am anstehenden Sonntag kaum sein: Während die noch unbesiegte JBBL-Mannschaft im Spitzenspiel den großen Favoriten Science City Jena empfängt, will die NBBL-Truppe beim Außenseiter TenneT Young Heroes Bayreuth den ersten Saisonsieg einfahren.

Im dritten Saisonspiel wollen die Schützlinge von Trainer Chris Schreiber endlich den ersten Sieg in der NBBL einfahren.

„Es muss unser Anspruch sein, in Bayreuth zu gewinnen“, macht Trainer Chris Schreiber vor dem Duell am Sonntag um 14.30 Uhr unmissverständlich deutlich. Die Oberfranken haben erst ein Spiel absolviert und fingen sich dabei eine heftige 52:100-Klatsche bei der Akademie von s. Oliver Würzburg ein. Aus dem Videostudium hat Schreiber die entsprechenden Schlüsse gezogen: „Die Bayreuther zeigten sich in der Transition Defense anfällig. Wir wollen deshalb aggressiv verteidigen und das Tempo hochhalten.“

Viele Punkte im Fast Break könnten für die MBA den Weg zum Sieg ebnen. Zudem darf Schreiber sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass sein Team die Rebounds kontrollieren wird. Während die Bayreuther in Würzburg unter den Körben massiv unterlegen waren, hatte die MBA eine Woche darauf das Reboundduell gegen die Würzburger für sich entschieden. Nach einer guten Trainingswoche ist die Zuversicht bei der MBA groß, das Erreichen der Playoffs ist und bleibt das erklärte Saisonziel. Fehlen wird den Schreiber-Schützlingen am Sonntag Derik Bartel, dafür kehrt mit Justin Wenzel ein strukturgebender Guard in den Kader zurück.

Recht entspannt kann das JBBL-Team in das Heimspiel gegen Science City Jena gehen, das wegen des BBL-Pokalturniers erneut in der Ballsporthalle Sandersdorf und um 12 Uhr ausgetragen wird. „Wir sind Außenseiter, aber Jena ist nicht unschlagbar“, bemerkt JBBL-Coach Marcus Brambora. Die Thüringer haben ihre bisherigen drei Partien in imposanter Manier gewonnen. Dabei machte auch ein ehemaliger MBA-Spieler nachdrücklich auf sich aufmerksam: Paul Schwabe. Der Center, der erst vor gut zwei Monaten seinen 15. Geburtstag gefeiert hatte, misst 2,06 Meter und nutzte seine körperlichen Vorteile zuletzt beim 96:71-Sieg gegen Chemnitz zu einem eindrucksvollen Double Double aus 25 Punkten und 17 Rebounds. Vor der vergangenen Saison war Schwabe von den Sachsen-Anhaltinern zu den Thüringern gewechselt.

Da ist es für Brambora umso bitterer, dass er erneut ohne zwei seiner größten Spieler auskommen muss. Sowohl für Carlos Domke als auch Nathanael Schilling-Schön kommt ein Einsatz gegen Jena noch zu früh. „Nathanael wäre ein guter Gegenpart zu Paul gewesen“, ärgert sich Brambora. Das eigene Spiel aber nur auf die Präsenz von Jenas Riesen auszurichten, entspricht aber nicht der Philosophie des MBA-Trainers. Zumal Jena auch über andere herausragende Optionen in der Offensive verfügt, wie zum Beispiel Spielgestalter Raphael Falkenthal.

Verstecken müssen sich die Brambora-Schützlinge jedoch nicht. Bei ihren beiden Siegen überzeugten sie mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Die MBA ist nicht abhängig von Individualisten, und genau diese Qualität soll ihnen nun im besten Fall zu einem Überraschungssieg verhelfen.